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Schreyers zweiter Roman spielt Anfang der 1950er Jahre in einer anhaltinischen Kleinstadt. Jugendlich unbekümmert, ohne Angst vor zivilrechtlichen Folgen, beschrieb er eigenes Erleben in einem Betrieb, der aus der Produktion von Likören und vor allem eines Schweinemastpulvers gute Gewinne erzielt. Mit Humor, beißender Satire und der Spannung eines Kriminalromans nimmt er die Schiebungen seines Chefs genauso aufs Korn wie den vom Chef mit Likören geschmierten Gewerkschaftsfunktionär. Stefan Heym hob 1953 in einer Rezension die realistische Darstellung der Gewerkschaftsfunktionäre hervor.…mehr
Schreyers zweiter Roman spielt Anfang der 1950er Jahre in einer anhaltinischen Kleinstadt. Jugendlich unbekümmert, ohne Angst vor zivilrechtlichen Folgen, beschrieb er eigenes Erleben in einem Betrieb, der aus der Produktion von Likören und vor allem eines Schweinemastpulvers gute Gewinne erzielt. Mit Humor, beißender Satire und der Spannung eines Kriminalromans nimmt er die Schiebungen seines Chefs genauso aufs Korn wie den vom Chef mit Likören geschmierten Gewerkschaftsfunktionär. Stefan Heym hob 1953 in einer Rezension die realistische Darstellung der Gewerkschaftsfunktionäre hervor. Trotzdem kam das Buch über die Erstauflage von 20 000 Stück nicht hinaus. Man nahm Rücksicht auf die Ost-CDU und die Befindlichkeiten der christlichen Bürger wegen des lästerlichen Titels. In seinem autobiografischen Roman "Der zweite Mann" schreibt Schreyer 2000 über seine Jugenderlebnisse und dieses Buch: "Wenn dort, wie erlebt, die Beute der Königin den Lohn der Arbeitsbienen krass übersteigt, so kann etwas nicht stimmen. Dieser Zug des Kapitalismus stößt mich ab. Für Nichtstun 17-mal mehr, bloß weil einem der Laden gehört, das ist ungerecht und wider die Vernunft ... dass ohne weit mehr Ungerechtigkeit die Marktwirtschaft offenbar nicht läuft, das geht mir erst viel später auf."
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Autorenporträt
Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren. Bibliographie: Großgarage Südwest, Das Neue Berlin, Berlin 1952 Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen, Das Neue Berlin, Berlin 1953 Unternehmen "Thunderstorm", Das Neue Berlin, Berlin 1954 Die Banknote, Das Neue Berlin, Berlin 1955 Schüsse über der Ostsee, Verlag Neues Leben, Berlin 1956 Der Traum des Hauptmann Loy, Das Neue Berlin, Berlin 1956 Das Attentat, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1957 Der Spion von Akrotiri, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1957 Alaskafüchse, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1959 (verfilmt: DEFA 1964, Regie: Werner W. Wallroth) Das grüne Ungeheuer, Das Neue Berlin, Berlin 1959 (verfilmt: DFF 1961/62, Regie: Rudi Kurz) Entscheidung an der Weichsel, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1960 Tempel des Satans, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1960 Die Piratenchronik, Kongress-Verlag, Berlin 1961 Vampire, Tyrannen, Rebellen, Deutscher Militärverlag, Berlin 1963 (zusammen mit Günter Schumacher) Preludio 11, Militärverlag der DDR, Berlin 1964 (verfilmt: DEFA 1963, Regie: Kurt Maetzig) Fremder im Paradies, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) Augen am Himmel, Deutscher Militärverlag, Berlin 1967 Aufstand des Sisyphos, Deutscher Militärverlag, Berlin 1969 (zusammen mit Jürgen Hell) Der gelbe Hai, Das Neue Berlin, Berlin 1969 Bananengangster, Militärverlag der DDR, Berlin 1970 Der Adjutant (Die dominikanische Tragödie 1. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (S.) 1971 Der Resident (Die dominikanische Tragödie 2. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1973 Tod des Chefs oder Die Liebe zur Opposition, Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1975 Schwarzer Dezember, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1977 Die Entführung, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1979 Der Reporter (Die dominikanische Tragödie 3. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1980 Die Suche oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1981 Eiskalt im Paradies, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1982 Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Militärverlag der DDR, Berlin 1982 Der Fund oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1987 Der Mann auf den Klippen, Militärverlag der DDR, Berlin 1987 Der sechste Sinn, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1987 Unabwendbar, Das Neue Berlin, Berlin 1988 Die Beute, Hinstorff Verlag, Rostock 1989 Endzeit der Sieger, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1989 Alpträume, Verlag Harry Ziethen, Oschersleben 1991 Nebel, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1991 Das Quartett, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1994 Der zweite Mann, Das Neue Berlin, Berlin 2000 Der Verlust oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, BS-Verlag, Rostock 2001 Das Kurhaus, BS-Verlag, Rostock 2002 Die Legende, Das Neue Berlin, Berlin 2006 (zusammen mit Paul Schreyer) Ahrenshooper Begegnungen, BS-Verlag, Rostock 2008 Der Leuchtturm, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2009 Die Verführung (Erzählungen), Das Neue Berlin, Berlin 2010 Der Feind im Haus, Das Neue Berlin, Berlin 2011
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