Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Amt "Kraft durch Freude" zählte zu den populärsten Organisationen im Nationalsozialismus, vor allem die vom Amt "Reisen, Wandern, Urlaub" organisierten Reisen. Obwohl es sich bei circa vier Fünftel der Fahrten um Tagesausflüge und Wanderungen handelte und nur eine Minderheit von den prestigeträchtigen Hochseefahrten nach Madeira oder Italien profitierte, gelang es dem NS-Regime dank eines gigantischen Propagandaaufwands den Eindruck zu erzeugen, dass "dank des Führers" auch Arbeiter in den Genuss solch luxuriöser Freizeitgestaltung gekommen seien. Tatsächlich wurden im "Dritten Reich" die Urlaubsregelungen erweitert, insbesondere für Jugendliche. Allerdings spielte dabei die physische und psychische Regeneration im Hinblick auf die Aufrüstung die tragende Rolle. Im Zuge der Umstellung der Wirtschaft zur Kriegsvorbereitung waren Lohnerhöhungen ausgeschlossen. Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften sah sich die Deutsche Arbeitsfront (DAF) mit dem Dilemma konfrontiert, die Interessen der Arbeiter nicht vertreten zu können, diese aber gleichzeitig für das Regime begeistern zu müssen. Die Schaffung der Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" sollte diesen Konflikt lösen: Die "heimatlos" gewordenen Arbeiter galt es in die rassistische "Volksgemeinschaft" zu integrieren und dabei den Klassengedanken aufzulösen. Im Nationalsozialismus gebe es nur "Arbeiter der Stirn und der Faust", mit bürgerlichen Privilegien wie dem Reisen werde gebrochen. In dieser Seminararbeit werden die ideologischen Aspekte der NS-Urlaubspolitik untersucht. Der enorme Propagandaaufwand wird insbesondere bei den Hochseefahrten dargestellt und das Fotoalbum eines Reisenden analysiert. Daneben wird auch aus tourismuswissenschaftlicher Sicht die Frage diskutiert, ob es im "Dritten Reich" zu einer "Demokratisierung des Reisens" gekommen sei.
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