Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,0, Universität Mannheim (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Balada triste de trompeta ist eine “exorcización de los monstruos del pasado”. Dies sind die Worte des Regisseurs Álex de la Iglesia bezüglich seines 2010 erschienen Films. Der Macher von bereits anderen Horror-Filmen, wie El día de la bestia, macht in verschieden Interviews deutlich, dass die groteske Tragödie, in der zwei Clowns um die Liebe einer Frau kämpfen, für ihn einen persönlichen Stellenwert hat. Seine Kindheit war geprägt von einer Umgebung voller „hostilidad y violencia“ , weshalb er all die Emotionen in einem Film zusammenführt, um die Monster der Vergangenheit zu begraben. Bereits Jahre vor de la Iglesias Horror-Film spielten audiovisuelle Medien eine wichtige Rolle in Bezug auf den Bürgerkrieg und die Nachkriegszeit in Spanien. Mehr jedoch als die bloße Analyse von Wahrheiten ist die Deutung der Vergangenheit auf Basis der Ästhetik zentral. Vor allem fiktionale Filme haben in Spanien Eingang gefunden und wurden als eine Möglichkeit verstanden, die traumatische Vergangenheit zu verarbeiten, dienen also als Instrument der Identitätsfindung und Vergangenheitsbewältigung. Auch nach mehr als 30 Jahren ist das Thema der spanischen Vergangenheit und der gegenwärtige Umgang damit relevant und wird daher noch in Filmen, wie dem von de la Iglesia, aufgefasst. Jedoch zeigt sich schnell, dass der Regisseur einer dualistischen Struktur, bei der meist beide Parteien stark voneinander abgegrenzt werden und welche in früheren Film-Repräsentationen der Fall war, den Rücken kehrt. In dieser Arbeit soll demnach gezeigt werde, dass im Gegensatz zu vielen anderen die Nachkriegszeit porträtierenden Filmproduktionen, die meist stark dichotomisch konstruierte politische Seiten zeigen, Balada triste de trompeta es schafft mit diesem Dualismus zu brechen und somit einen weniger perspektivierten Film darstellt. In dem Zusammenhang können folgende Fragen aufgeworfen werden: Welche Rolle spielt das Genre des Films und die angewandte Methodik? Inwiefern wird die im Bürgerkriegsdiskurs bekannte Monsterthematik im Film verarbeitet? Welchen Symbolen bedient sich der Regisseur um die Bedeutung des Films zu vermitteln? Welchen Effekt hat die Perspektivierung im Film auf den Zuschauer? Entsprechend dieser Fragen wird zum einen auf die Vergessensrhetorik eingegangen und wie das Genre des Films und die Methodik der Groteske zu dieser beitragen. Des Weiteren steht die Funktion der Familie und welche Auswirkung die Familienstruktur auf die Individuen hat im Fokus.