Fachbuch aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Führung und Personal - Mitarbeitermotivation, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen im Rahmen von Change-Management Prozessen zu binden, ist eine herausfordernde Führungsaufgabe. Bei Change-Management Prozessen muss grundsätzlich zwischen dem inkrementalen Change-Management und dem radikalen Change-Management unterschieden werden. Währenddessen der inkrementale Wandel fortwährend geschieht und in den Arbeitsalltag integriert ist, stellt der radikale Wandel eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens dar, der zum überwiegenden Teil mit Personalabbau verbunden ist und die Firmenkultur verändern soll. Dies trifft insbesondere bei Sanierungen zu, bei denen Kostensenkungsprogramme eine entscheidende Rolle spielen, um das langfristige Überleben der Unternehmen sicherzustellen. Den inkrementalen Wandel, der auch als kontinuierliche Verbesserung bezeichnet wird, sind Mitarbeiter eher bereit mitzugehen als den radikalen Wandel, da diese ebenfalls vom Personalabbau betroffen sein könnten. Dies schürt bei den Mitarbeitern Ängste und führt daher häufig zu hohen Fluktuationen. Daher ist es wichtig, dass das Management die Mitarbeiter aktiv in die Veränderungen einbezieht, um diese zu befähigen als Change Agents zu fungieren, damit diese den Wandel aktiv mitgestalten. Hierzu ist es entscheidend, das Schlüsselpersonal zu identifizieren, auf welches ein Unternehmen nicht verzichten kann. Dem Management und dem Schlüsselpersonal wird die Aufgabe zuteil, die Mitarbeiter des Unternehmens auf der Reise der Veränderung aktiv zu begleiten, sodass das Unternehmen nach der strategischen Neuausrichtung von einem geringeren Niveau wieder nachhaltig wachsen kann, damit die verbleibenden Mitarbeiter eine prosperierende Zukunft haben. Eine offene Kommunikation und eine sehr gute Transparenz seitens des Managements, welches überdies als Einheit auftreten sollte, tragen dazu bei die Mitarbeiter auf der Reise der Veränderung gezielt mitzunehmen. Erfahrungsgemäß scheitern aber 50 % aller Change-Management Projekte in der Industrie und 20 % werden nur unzureichend umgesetzt aufgrund von zwei entscheidenden Gründen, nämlich den Machtkämpfen innerhalb des Managements und durch Widerstand der Mitarbeiter. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, dass das Management-Team eines Unternehmens eine Führungskoalition aus ähnlich rational denkenden Mitgliedern auswählt, die überdies über ausreichend Empathie verfügt, den Change-Management Prozess erfolgreich zu steuern, der zusammen mit den Mitarbeitern geschehen muss und nicht gegen diese gerichtet sein sollte. Die Führungskoalition sollte eine gemeinsame strategische Vision entwickeln und eine partizipative Arbeitsweise praktizieren unter Einbeziehung aller, mit Übertragung von Verantwortung und Teilen des Wissens, da es das Ziel der Transformation ist, das Denken der Mitarbeiter zu verändern, wobei eine Transformation nur zusammen mit den Mitarbeitern bewirkt werden kann. In dieser Phase wird sich die Führungskoalition sehr viel Zeit nehmen müssen, die Mitarbeiter gezielt durch die Phasen der Veränderung zu führen, damit die erzielten Veränderungen gemeinsam in der Firmenkultur verankert werden können.
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