Gesellschaft des Mittagsuniversums
Die Strugazkis haben die Gesellschaft ihrer Mittagswelt einmal wie folgt beschrieben:[4]
„Wir haben eine Welt dargestellt, von der wir träumen, eine Welt, in der wir gern leben und arbeiten würden, eine Welt, für die zu leben und zu arbeiten wir uns heute bemühen. Wir haben versucht eine Welt zu zeigen, die den Menschen unbegrenzte Möglichkeiten zur geistigen Entfaltung und zum Schöpfertum bietet.“
– Arkadi und Boris Strugazki: Vorwort zu „Mittag, 22. Jahrhundert“
Die häufig im Konflikt mit der sowjetischen Zensur stehenden Autoren haben dabei darauf verzichtet, ihre Linientreue durch marxistisches Vokabular herauszustellen. Ihre „Helden“ sind auch nie fehlerlose „Übermenschen“, wie sie die sowjetische Propaganda der Entstehungszeit ihrer frühen Werke gerne prognostizierte, obwohl ihre Zukunftsgesellschaft recht eindeutig Züge einer kommunistischen Gesellschaft trägt: Es gibt keine Geldwirtschaft mehr, die Menschen sind frei von materiellen Sorgen und ihr Antrieb zu arbeiten besteht im Erkenntnisinteresse oder in schöpferischen oder pädagogischen Neigungen. Hierarchien existieren jedoch weiter und das Schicksal des Lew Abalkin in „Ein Käfer im Ameisenhaufen“ verdeutlicht, dass es Institutionen gibt, die z. B. die Möglichkeiten zu studieren und einen bestimmten Beruf zu ergreifen regeln – nach allen Regeln der hoch geschätzten pädagogischen Wissenschaft. Erik Simon hat die Welt des Mittags daher sogar als „Erziehungsutopie“ bezeichnet:[5] Im Verlauf der schriftstellerischen Ausformung der Welt des Mittags scheinen Hierarchien ausdrücklich zuzunehmen: So spricht Maxim Kammerer in Ein Käfer im Ameisenhaufen Rudolf Sikorski nicht nur als Chef an, sondern als „Exzellenz“.
Die Strugazkis haben die Gesellschaft ihrer Mittagswelt einmal wie folgt beschrieben:[4]
„Wir haben eine Welt dargestellt, von der wir träumen, eine Welt, in der wir gern leben und arbeiten würden, eine Welt, für die zu leben und zu arbeiten wir uns heute bemühen. Wir haben versucht eine Welt zu zeigen, die den Menschen unbegrenzte Möglichkeiten zur geistigen Entfaltung und zum Schöpfertum bietet.“
– Arkadi und Boris Strugazki: Vorwort zu „Mittag, 22. Jahrhundert“
Die häufig im Konflikt mit der sowjetischen Zensur stehenden Autoren haben dabei darauf verzichtet, ihre Linientreue durch marxistisches Vokabular herauszustellen. Ihre „Helden“ sind auch nie fehlerlose „Übermenschen“, wie sie die sowjetische Propaganda der Entstehungszeit ihrer frühen Werke gerne prognostizierte, obwohl ihre Zukunftsgesellschaft recht eindeutig Züge einer kommunistischen Gesellschaft trägt: Es gibt keine Geldwirtschaft mehr, die Menschen sind frei von materiellen Sorgen und ihr Antrieb zu arbeiten besteht im Erkenntnisinteresse oder in schöpferischen oder pädagogischen Neigungen. Hierarchien existieren jedoch weiter und das Schicksal des Lew Abalkin in „Ein Käfer im Ameisenhaufen“ verdeutlicht, dass es Institutionen gibt, die z. B. die Möglichkeiten zu studieren und einen bestimmten Beruf zu ergreifen regeln – nach allen Regeln der hoch geschätzten pädagogischen Wissenschaft. Erik Simon hat die Welt des Mittags daher sogar als „Erziehungsutopie“ bezeichnet:[5] Im Verlauf der schriftstellerischen Ausformung der Welt des Mittags scheinen Hierarchien ausdrücklich zuzunehmen: So spricht Maxim Kammerer in Ein Käfer im Ameisenhaufen Rudolf Sikorski nicht nur als Chef an, sondern als „Exzellenz“.