Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1, Ruhr-Universität Bochum (FB Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Kubakrise, Ölkrise und Asienkrise - für den Historiker gibt es anscheinend verschiedene Gründe, bestimmten Prozessen in der Geschichte, seien sie nah oder fern, eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen und sie als "Krisen" zu bezeichnen. Das Konzept der Krise hat in der Geschichtswissenschaft Konjunktur. Neben den vielen kleinen Krisen, die in der Weltgeschichte auftraten, gibt es derer drei die einer Epoche ihren Namen gaben: die Krise des 3. Jahrhunderts, die Krise des Spätmittelalters (14.Jahrhundert) und die Krise des 17. Jahrhunderts. Wenn von der "Reichskrise des 3. Jahrhunderts" die Rede ist, wird darunter in der Regel die Epoche von 235-284 n.Chr. verstanden. Diese Epoche der römischen Geschichte scheint von einem beispiellosen Niedergang gekennzeichnet zu sein, so daß aus diesen Niedergang schließlich von Althistorikern eine "Weltkrise" oder eine "totale Systemkrise" des römischen Reiches gefolgert wurde, die alle Teile des antiken Lebens erfaßt hat. Es gibt aber eine Reihe von Forschern , die die Vorstellung von einer "Weltkrise" nicht teilen bzw. die Evidenz der Krise in Frage stellen und zugleich neue Perspektiven aufzeigen. Der Niedergang im 3. Jahrhundert stellt für sie einen allmählichen Transformationsprozeß bzw. einen beschleunigten Wandel dar, der räumlich und zeitlich stark differenziert werden muß. Sie gehen nicht von einem vereinfachenden Globalmodell einer "Weltkrise" aus. Man begegnet in der Epoche der sogenannten "Reichskrise des 3. Jahrhundert" allerdings bestimmten Situationen, die das Krisenkonzept rechtfertigen. Damit ist die Periode von 250 bis 260 n.Chr. gemeint. In diesem Zeitraum wurde die Situation an den Reichsgrenzen des Imperium Romanum mehr als kritisch. Das Zusammentreffen von äußerer Bedrohung (Germanen und Neuperser) und innenpolitischer Instabilität führten zu einer allgemeinen Desorganisation, neben der Instabilität stellte sich eine 15 jährige Herrschaftskontinuität während der Regierungszeit des Kaisers Gallienus (253-268 n.Chr.) ein, die wohl längste in der Epoche der Krise bzw. der sogenannten "Soldatenkaiser" . Dies erscheint merkwürdig! Auf dem Höhepunkt der militärischen Krise des römischen Reiches hält sich ein Kaiser über 15 Jahre lang und trotzt jeglichen Usurpationsversuchen an denen viele seiner Vorgänger im Amt zugrunde gegangen wären. [...]