Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die mit den Reisewegen der hochmittelalterlichen Herrscher verbundenen Fragen genießen seit langem die besondere Aufmerksamkeit der Forschung, denn die vor allem vergleichende Untersuchung der Aufenthaltsorte führt in wichtige strukturelle, die Funktionsgeschichte des Königtums berührende Zusammenhänge. Mit Blick auf die Auswahl der Itinerarstationen, auf die Anzahl und die Dauer der Besuche, auf die den Hof jeweils bildenden Großen und auf das herrscherliche Handeln liegen mittlerweile etliche Arbeiten vor, die sich mit unterschiedlichen Herangehensweisen und in unterschiedlicher Gewichtung dieses Themenkreises annehmen. Neben prominenten Aufenthaltsstätten wie zum Beispiel Aachen, Frankfurt, Goslar, Quedlinburg, Regensburg, Speyer oder Würzburg lassen sich zahlreiche Orte verzeichnen, die zwar dem reisenden Königshof oft Unterkunft geboten haben und durchaus Schauplatz wichtiger Entscheidungen waren, aber einen weniger bekannten Namen haben, weil sie zum Beispiel nicht Sitz eines Bischofs waren, sich nicht zu einem städtischen Gemeinwesen entwickelten oder bald wieder aufgegeben wurden . Zu diesem Kreis zählt das am südwestlichen Harzrand gelegene und heute zur niedersächsischen Stadt Herzberg zählende Pöhlde, das im 10. und 11. Jahrhundert als Itinerarstation der Könige und Kaiser in der Tat nicht ganz bedeutungslos war, wie im Folgenden umrissen werden soll . Die von Heinrich I. (919-936) bis zu Heinrich IV. (1056-1106) reichenden Herrscheraufenthalte in Pöhlde am Harz werden in dieser Arbeit chronologisch vorgestellt.