Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Rechnungen dienen den Historikern aller Epochen als Quellen für eine Vielzahl von Untersuchungsgegenständen. Dabei ist der Begriff an sich - zumindest in der heutigen Anwendung - ein relativ klar zu umreißender, das dtv-Lexikon definiert ihn beispielsweise so: "die dem Käufer einer Ware oder Dienstleistung vom Verkäufer überreichte Mitteilung über Menge, Art u. Preis der Ware oder Leistung u. die Zahlungsbedingungen." Für die Mediävistik ist dieser Begriff jedoch - wie sich im Verlauf dieser Hausarbeit zeigen wird - zu eng umrissen, vielmehr werden alle Arten von heute wohl eher als "Abrechnungen" bezeichneten Quellen unter dem mittelalterlichen Rechnungsbegriff zusammengefasst. Mittelalterliche Rechnungen dienen den Mediävisten in vielen Bereichen und Fragestellungen als hilfreiche Quellen. So beschäftigte sich das Seminar, in dessen Rahmen diese Hausarbeit entstand, unter anderem mit Aufsätzen über Aspekte des adligen Lebens , dem Lebensmittelkonsum auf Reisen und der Organisation eines niederrheinischen Fürstenhofs . Im Rahmen dieser Hausarbeit soll nicht adliges, sondern städtisches Leben im Mittelpunkt stehen. Sie befasst sich mit den mittelalterlichen Rechnungen der Hansestadt Braunschweig. In einem ersten Teil wird dazu in einem Forschungsüberblick auf das bekannte mittelalterliche Rechungsmaterial Braunschweigs eingegangen. Dabei werden sowohl bekannte Rechnungsbestände benannt als auch deren Aussagekraft im Bezug auf unterschiedliche historische Fragestellungen anhand von Beispielen aus der Forschungsliteratur verdeutlicht. In einem zweiten Schritt stehen dann die in der zweiten und dritten Abteilung der Hanserecesse verzeichneten und im Anhang der Hausarbeit abgedruckten Auszüge aus den Braunschweiger Stadtrechnungen im Mittelpunkt. Sie umfassen die Jahre 1431 bis 1530 - teilweise aber mit erheblichen zeitlichen Lücken zwischen den einzelnen Jahren. Mit ihrer Hilfe sollen unter anderem die Beziehungen der Stadt Braunschweig zur Hanse, der Beteiligung Braunschweigs an den Hansekriegen, aber auch das Gesandtenwesen der mittelalterlichen Hansestadt verdeutlicht werden.
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