Schweizer Geschichte ist transnationale Geschichte. Es ist die Geschichte eines Raums, der sich im Austausch und in steter Auseinandersetzung mit seinen europäischen Nachbarn nach und nach als Staat territorial abgrenzte und sich seiner besonderen Identität sowie seiner engen Grenzen bewusst wurde. Die Existenz der Schweiz gründet in ihrer besonderen Lage in Europa, sie ist die Resultante europäischer Kräfte und Konstellationen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Thomas Maissen lernt aus André Holensteins Buch, was die Schweiz zusammenhält. Dass es nie Brüderlichkeit allein war, sondern handfeste wirtschaftliche Einflüsse, die der Eidgenossenschaft Gestalt gaben, weiß der Historiker dem Rezensenten unter Herstellung "überraschender Bezüge" zwischen früher Neuzeit und Gegenwart zu verdeutlichen. Maissen lernt die tonangebenden transnationalen Netzwerker und Bankiers aus Basel und Genf kennen, die Industriepioniere Nestlé und Maggi, vermisst jedoch etwas die Berücksichtigung der geistigen bzw. internationalen Einflüsse auf die Gründung des Nationalstaats.
© Perlentaucher Medien GmbH
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