Wer im Internet nach den Begriffen Schizophrenie und Therapie sucht, stößt überwiegend auf Darstellungen medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten. Dies spiegelt die Versorgung in vielen Krankenhäusern wider, entspricht jedoch nicht mehr voll dem Stand der Forschung. Studien wiesen den Erfolg von kognitiver Verhaltenstherapie bei Schizophrenie nach und belegten überdies, dass schizophrene Positivsymptome wie Wahn mit typischen Denkverzerrungen in Zusammenhang stehen. Beispielsweise neigen Betroffene dazu, ihre Entscheidungen auf der Grundlage von wenigen Informationen zu fällen (voreiliges Schlussfolgern). Dies kann die Entstehung folgenschwerer Fehlurteile begünstigen. Die meisten Betroffenen sind sich dieser kognitiven Verzerrungen und ihres negativen Einflusses auf die Symptomatik jedoch nicht bewusst (d.h. Störung der metakognitiven Reflexionsfähigkeit). Hier setzt die Individualisierte Metakognitive Therapie (MKT+) an. Die Autoren haben nicht nur zu grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen der Schizophrenie maßgeblich beigetragen, sondern legen mit dem MKT+ erstmals einen Therapieansatz vor, der bewährte Techniken der Verhaltenstherapie bei Schizophrenie mit innovativen metakognitiven Elementen verbindet, die den Patienten anleiten, Denkfallen zu erkennen und zu entschärfen. Das Buch ist mit seiner Fülle von kreativen Übungen und Evaluationsinstrumenten v.a. für den Praktiker eine Fundgrube. Die einleitenden Kapitel beschreiben darüber hinaus anschaulich den neuesten Stand der kognitiven Forschung zu Schizophrenie. Eine Vielzahl von Fallbeispielen und Formulierungsvorschlägen erleichtert wenig erfahrenen Therapeuten den Einstieg. Eine randomisierte Kontrollgruppenstudie belegt, dass das MKT+ neben der Schwere des Wahns auch kognitive Verzerrungen über die Wirkung von Neuroleptika hinaus signifikant reduziert.
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