Derrida ist in aller Munde, sein Werk dagegen nur wenig zur Kenntnis genommen. Der inflationäre Gebrauch von Termini aus seinem OEuvre geht mit einem kalkulierten Vergessen einher. Mnema aber bedeutet Andenken, Gedächtnis, Erinnerung, Erwähnung, Denkmal, Grabmal. Subtil zeigt sich in dem Wort an, daß jedes Sprechen, in dem Lebendiges Erwähnung findet, auf eine Abwesenheit verwiesen ist, die sich in keiner Gegenwart versammeln läßt. Diese »différance« vor allen Unterschieden hat sich im Werk Derridas ebenso nachgezeichnet wie vorgeschrieben. Philosophen und Kulturtheoretiker, Literatur- und Medienwissenschaftler knüpfen in diesem Band an Fragen, die das Werk Derridas entfaltet, an, um sie in unterschiedlicher Weise für ihre Disziplinen und über sie hinaus anzudenken und fruchtbar zu machen. Mit Beiträgen von Anton Bierl, Artur R. Boelderl, Silvia Henke, Alexander Honold, Peter Krapp, Hans-Joachim Lenger, Stefan Lorenzer, Oliver Marchart, Nikolaus Müller-Schöll, Jean-Luc Nancy, Avital Ronell, Georg Christoph Tholen, Elisabeth Weber, Samuel Weber, Michael Wetzel und Sandro Zanetti.
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