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Eigentlich hätte es ganz anders kommen sollen, als Kat Menschik, den Lesern dieser Zeitung als Illustratorin wohlbekannt, für die von ihr herausgegebene und gestaltete Serie ihrer Lieblingsbücher den ersten Schriftsteller ansprach, der noch unter den Lebenden weilte (die früheren Bände boten von Menschik illustrierte Texte Kafkas, Shakespeares und E. T. A. Hoffmanns). Von Volker Kutscher erhoffte sie sich die Genehmigung für den Nachdruck eines Ausschnitts seines Romanzyklus mit den Fällen des Kriminalkommissars Gereon Rath. Als Berlinerin schätzt Kat Menschik Kutschers genaue Einarbeitung der Stadttopographie in seine Geschichten, deren Handlung in den späten zwanziger Jahren spielt, der goldenen Epoche Berlins. Kutscher bot ihr aber viel mehr an, nämlich eine eigens für sie geschriebene Kurzgeschichte aus dem Umfeld des Rath-Kosmos, genauer gesagt: die Ursprungserzählung von Raths engster Mitarbeiterin Charly Ritter, angesiedelt im Stadtteil Moabit mit seinen berühmten Gefängnissen. Das Geschehen setzt vor Gereon Raths Ankunft in Berlin ein, und es wird aus drei Perspektiven erzählt, deren Preisgabe schon zu viel über die Handlung verraten würde. Gesagt sei nur so viel, dass es einen Knalleffekt in einer Berliner Eckkneipe gibt und dass Kat Menschik mit ihrer am Zeitschriftendesign der zwanziger Jahre orientierten Ausstattung ein graphisches Meisterstück gelungen ist. Obwohl sie ja längst als Meisterin anerkannt ist; also sagen wir - ein Meisterwerk.
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Volker Kutscher: "Moabit". Illustriert von Kat Menschik.
Galiani-Berlin Verlag,
Berlin 2017.
88 S., geb., 18,- [Euro].
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