Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Ich hatte Glück, wenn jemand überhaupt mit mir sprach.“, „Stimmt, es gab da einen Jungen, den alle ausschlossen, er war in den Pausen immer alleine, wurde nie auf Parties eingeladen.“. Diese Antworten überraschten mich. Meine Erwartung war, dass einige von uns über beobachtete Erlebnisse berichten würden, dass aber viele Mobbing am eigenen Leib und eigener Seele erfahren hatten, deutete daraufhin, dass das Problem wirklich existiert. Auf die Frage, ob sie denn darüber geredet hatten, oder Lehrerinnen und Lehrer etwas dagegen getan hätten, bekam ich selten positive Antworten. Das Problem wurde von den Opfern aus Peinlichkeit totgeschwiegen - wer outet sich schon gerne als von allen Geächteter – über eingreifendes Lehrpersonal konnte kaum einer berichten. Zeigt sich also unsere Schulrealität gegenteilig zur anfangs zitierten gesetzlichen Seite? Sind Druck, psychischer Stress, Demütigungen, ständiges Anpöbeln, Lächerlichmachen und Abwerten von Mitschülern und Mitschülerinnen8 untereinander in Schulen heute an der Tagesordnung? Wie verhält es sich mit dem Umgangston, ist er wirklich angefüllt mit Beleidigungen, Bedrohungen sowie Ausdrücken aus der Fäkal- und Analsprache? Schnell war festzustellen, dass zu dem Thema Gewalt, Aggression und Mobbing an Schulen heute zwar etliche Studien existieren9. Dennoch wird gerade das Problem „Mobbing unter Schülern“ oftmals nicht (als schwerwiegend) erkannt oder als alltägliche Reibereien unter Schülern verharmlost. Auch mangelt es immer noch an konkreten praktischen Maßnahmen, wie Lehrer zusammen mit ihren Klassen an das Thema herangehen können. Fertigkeiten, die Kinder und Jugendliche erwerben müssen, um ihre wütenden und aggressiven Impulse beherrschen zu lernen und befriedigende Beziehungen zu anderen aufnehmen und aufrechterhalten zu können, werden nicht eingeübt. Fähigkeit und Bereitschaft, konstruktives, friedfertiges Konfliktlöseverhalten zu praktizieren, werden selten vermittelt.