Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Geographie), Veranstaltung: Geographie des primären Sektors, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Am Beispiel Nigeria soll zu Beginn einmal die Lage der tropischen Länder hinsichtlich ihrer Waldbestände und Forstwirtschaftlichen Nutzung dargelegt werden. Das Ziel der nigerianischen Regierung war es 1919, 25% der Waldfläche zu erhalten. 1951 waren noch 36 Mio. ha Wald (= 39% der Landesfläche) vorhanden. 1990 waren es nur noch 3,9 Mio. ha, was 3,6% der Landesfläche entspricht. Das Waldbausystem in Nigeria arbeitete extrem exploitativ, so daß selbst Aufforstungen nicht verhindern können, daß bis zum Jahr 2000 nur noch 10 - 15% des Nutzholzbedarfes gedeckt werden können. Nigeria, ein ehemals holzreiches Land, importierte 1993 bereits doppelt so viel Holz, wie es exportierte (nach Bruening, S. 582). Die Lage in den anderen tropischen Ländern ist ganz ähnlich, so daß dringender Handlungsbedarf besteht. Hier versucht die Agroforstwirtschaft mittels nachhaltiger Bewirtschaftung einzuschreiten und zu helfen. Nachhaltigkeit bedeutet in der Forstwirtschaft die Vorsorge für kommende Generationen, das Gegenteil wäre eine exploitative Nutzung (nach Bruening, S.577). Die Agroforstwirtschaft, im Deutschen auch mit Baumfeldwirtschaft oder Waldfeldbau bezeichnet, ist eigentlich ein sehr altes Bewirtschaftungssystem. Es wurde in Varianten in Europa im Mittelalter, in den tropischen Teilen Südamerikas und auch in Asien schon seit langem angewendet. Agroforstwitschaft ist nur ein neuer Name für ein "altes" System. Eine wichtige Rolle bei der Wiederaufnahme der Bemühungen um diese Art der Waldbewirtschaftung spielte das International Development Research Centre (IDRC). Das IDRC hat die Agroforstwirtschaft wieder in das Bewußtsein zurückgerufen, gerade im Hinblick auf die exploitative Nutzung der weltweiten Waldbestände. [...]