Masterarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,3, SRH Fernhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Persönlichkeitseigenschaften können sich im Laufe einer Psychotherapie verändern, was jedoch oftmals kein direkt angestrebtes Therapieziel darstellt. Die Selbstwirksamkeit, ein nicht nur im Suchtkontext wichtiges kognitives Konstrukt, wird als mögliche Moderatorvariable dieses Einflusses in der vorliegenden Arbeit untersucht. Dieses Vorhaben soll eine Wissenslücke diesbezüglich schließen, da keine Studie gesichtet werden konnte, welche genau diese Moderation an deutschen Patient:innen mit stoffgebundenen Abhängigkeiten in ihrer ersten Langzeitbehandlung untersuchte. Die vorliegende Arbeit erhob die Big Five Domänen und Facetten mit dem BFI-2 sowie die Ausprägung der Selbstwirksamkeit mit der SWE-Skala an N = 36 Patient:innen, welche sich aufgrund einer stoffgebundenen Abhängigkeit in ihrer ersten Langzeitbehandlung in einer stationären Einrichtung in Süddeutschland befanden. Die Behandlungswoche als Indikator für das Fortschreiten der Therapie zeigte mit Werten von p > .05 weder einen signifikanten Einfluss auf die Big Five Domänen und Facetten, noch auf die Höhe der Selbstwirksamkeit. Die Interaktion, welche anschließend mit einer Moderatoranalyse geprüft wurde um die Richtung des Zusammenhangs festzustellen, wurde mit F (3,27) = 3.08, p = .044, ηp² = .26 für die Facette Höflichkeit signifikant. Die Regressionsanalyse zeigte signifikante negative Koeffizienten für den Zusammenhang, was ein Absinken der Höflichkeit bei ansteigender Selbstwirksamkeit bedeutet. Zudem wurde als Nebenbefund beobachtet, dass die Domänen Extraversion (t (1258) = 3.42, p < .001) und Gewissenhaftigkeit (t (1258) = 5.08, p < .001) bei der untersuchten Stichprobe signifikant niedriger; die Domänen Neurotizismus (t (1258) = 5.16, p <.001) und Offenheit (t (1258) = 2.14, p = .03) signifikant höher ausgeprägt sind als die Normstichprobe des verwendeten Instruments BFI-2 (Danner et al., 2019). Die Ergebnisse werfen weitere Fragen auf, welche in zukünftigen Forschungsvorhaben untersucht werden sollten. Fokus sollte dabei vor allem auf Untersuchungen mit einer deutlich größeren Stichprobengröße liegen, um die methodischen Mängel der vorliegenden Arbeit auszubessern.