Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Bayreuth (Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Biopics und Reality-Soaps: Inszeniertes Leben in Film und Fernsehen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Guten Tag, Peter Zwegat aus Berlin. Sie haben mich gerufen - hier bin ich. Was kann ich für Sie tun?" So klingt es, wenn Schuldnerberater Peter Zwegat Woche für Woche neue Klienten in der RTL-Docu-Soap ,Raus aus den Schulden' in ihrem Zuhause begrüßt. Coaching-, Such- und Beziehungssendungen boomen zurzeit auf den Privatsendern. Dieser Tatsache liegt das Phänomen zugrunde, dass es eine seit Jahren stärker werdende Tendenz gibt, Probleme im Fernsehen - und damit in aller Öffentlichkeit - lösen zu lassen anstatt professionelle Hilfe im privaten Rahmen in Anspruch zu nehmen. Diese Tendenz, die vor Jahren noch als Tabubruch gegolten hätte, durchzieht sämtliche Lebensbereiche. In all diesen derzeit aktuellen Reality-TV-Formaten, die nicht auf die Darstellung perfekter Menschen ausgelegt sind, führt eine Art ,Moderator' durch die Sendung. Doch diese Moderatorenrollen scheinen von der eines üblichen Moderators zu divergieren. Große Fernsehshows, informative Magazine, Nachrichtensendungen, aber auch sämtliche Rundfunkbeiträge kommen nicht ohne einen Moderator aus. Doch welche Funktion erfüllt ein Moderator in den relativ neuartigen Docu Soaps? Hat sie noch etwas mit der ursprünglichen Aufgabe eines Moderators gemein? Im Vordergrund der vorliegenden Arbeit soll somit ein Vergleich zwischen der traditionellen Moderation und der in Docu Soaps stehen. Anhand ausgewählter Sendungen soll die neue Moderatorenrolle auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht werden. Daher wird zunächst ein Überblick über die in diese Kategorie fallenden Reality-Formate geliefert werden, woraufhin die theoretischen Anforderungen an eine traditionelle Moderatorenrolle dargelegt werden. Schließlich sollen auf der Basis einzelner TV-Episoden die Rolle der Moderatoren sowie die dort zu bestimmten Zwecken genutzten dramaturgischen Mittel hinterfragt werden. Fragen, die hier geklärt werden sollen, sind beispielsweise: Wer moderiert die Sendung, welche Haltung nimmt der Moderator dabei ein? Verhält er sich distanziert und sachlich oder eher emotional und die Handlung lenkend? Inwieweit steuert er demnach die Dramaturgie? Wäre der Moderator austausch- und ersetzbar? Und auf welche Weise wird Emotionalität erzeugt? Am Ende dieser Arbeit soll somit ein Verständnis für die Moderatorenrolle in Docu Soaps geschaffen werden und dafür, wie Emotionen dort ,moderiert' werden.
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