Die »Steglitzer Schülertragödie« von 1927/28 fasziniert bis heute. Der berühmteste Mordprozess der Weimarer Republik, bei dem Jugendliche vor Gericht standen, erfuhr damals die ungeteilte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. In ihrer mikrogeschichtlich angelegten Studie nutzt Heidi Sack dieses spannende Geschehen als Brennglas für größere Debatten der Zeit - und zeigt, dass am Beispiel der angeklagten Jugendlichen letztlich erbittert und kontrovers über die Moderne verhandelt wurde. Ihre Studie bereichert die Neue Kulturgeschichte und bietet unkonventionelle Einblicke in eine Epoche der deutschen Geschichte, die gemeinhin als gründlich erforscht gilt.