Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Soziologie II), Veranstaltung: Allgemeine Soziologie: Max Weber, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Rationalität erscheint heute gleich einem Symbol der westlichen Kultur. In diesem Sinne wird Rationalität als eine dem modernen Leben innewohnende Selbstverständlichkeit betrachtet. Doch sobald man sich auf sozialwissenschaftlichem Terrain bewegt, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass Rationalität nur schwer in einer eindeutigen Definition zu fassen ist. Innerhalb der Soziologie versucht man Rationalität im Sinne von Prozessen der Vereinfachung, Effektivierung, der klareren Strukturierung begreifbar zu machen (Fuchs-Heinritz et al. 1994: 324). In diesem Zusammenhang ist auch die Rede von einem wissenschaftlich orientierten Fortschritt der Technik, einer rationalen, erfolgsorientierten Wirtschaftsweise sowie einer rationalen Lebensführung (Hillmann 1994: 716). Doch wie ist dieses Verständnis des Rationalitätsbegriffes entstanden? Die Antwort findet sich im Werk Max Webers, das gekennzeichnet ist von einer Theorie der Rationalität, dessen Ursprünge zu ergründen und deutend zu verstehen sein Anliegen war. Diese Arbeit versucht ganz im Zeichen Max Webers Rationalität als Prozessor der westlichen Kulturentwicklung zu begreifen, wie ihn Weber für die Geschichte der okzidentalen Kultur positiv ausarbeitete, um letztlich Rationalität in seiner Gänze in einem einheitlichen Rahmen verstehen zu können. Dementsprechend wird zunächst der Rationalismus als historischer Bogen der modernen okzidentalen Kultur begreifbar gemacht. Darauf aufbauend wird uns Webers Protestantismusthese die Genese der modernen Gesellschaft als rational-ökonomische handelnde erklären, wobei uns der Kapitalismus als bestimmende Kraft des modernen Lebens im Besonderen beschäftigen wird. Daran anschließend befasst sich die Arbeit mit theoretischen Paradoxien, die Weber im okzidentalen Rationalismus als westliches Weltbild sah, um hieran alternativ ein traditionales Rationalitätsverständnis in der asiatischen Kultur aufzuzeigen. Abschließend soll Webers Aktualität und Relevanz für den wissenschaftlichen Diskurs innerhalb des Rational-Choice Paradigmas und der McDonaldisierungsthese von Ritzer geklärt werden. Dabei wird der Begriff des Modernen aus seinem epochalen Zusammenhang gelöst, um Webers Rationalisierungstheorie in Wirkung und Entfaltung aus heutiger Sicht zu interpretieren.
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