Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Wahrnehmen, Selektieren, Präsentieren, Sprache: Deutsch, Abstract: Oft findet man in kritischen Leserbriefen Ausdrücke wie „einseitige Berichterstattung“ oder „Voreingenommenheit“. Unter allen Vorwürfen gegenüber Journalisten ist „fehlende Objektivität“ der wohl am meisten gehörte. Der Grund dafür ist, dass diesem Vorwurf, beispielsweise im Gegensatz zur Bezichtigung einer Lüge, keine strikten Kriterien zu Grunde liegen. So kann jeder, dessen Standpunkt sich in einem journalistischen Beitrag nicht wieder findet, unabhängig von dessen Wahrheit oder Wichtigkeit, den Journalisten an den Pranger stellen. Ob eine ungerechte Gewichtung der Argumente, ungenügende Genauigkeit bei der Recherche oder der subjektive Standpunkt des Berichtenden – dem Journalisten scheint wohl grundsätzlich der neutrale Überblick über seine Geschichte zu fehlen. Doch was bedeutet eigentlich „Objektivität“? Ein solch verschwommener Begriff sollte zunächst erst einmal definiert werden. Erst darauf aufbauend kann man einzelne Kriterien aufstellen und Forderungen an den Journalisten formulieren. Zudem stellt sich die Frage, ob Objektivität überhaupt eine grundsätzliche Eigenschaft von gutem Journalismus sein sollte. Sind es nicht gerade Interpretationen der Realität, die Journalismus ausmachen? Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich mich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Meine Problemstellung lautet dabei: Ist Objektivität im Journalismus möglich und generell erstrebenswert? Dazu werde ich, wie bereits erwähnt, zunächst den Begriff „Objektivität“ ausleuchten und definieren. Im Anschluss möchte ich die Besonderheiten journalistischer Objektivität herausstellen und mir darauf aufbauend aus der Literatur die verschiedenen Konzeptionen von Objektivität im Journalismus herausarbeiten und interpretieren. Im Schlussteil werde ich meine Erkenntnisse im Bezug auf die hier formulierte Problemstellung darstellen, einschätzen und ein Fazit meiner Arbeit ziehen.