Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule Bremen, Veranstaltung: Berufliche Aus- und Weiterbildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Union steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Zunächst ist schon in der Charta der Grundrechte, insbesondere im Artikel 14 , festgelegt, dass jede Person das Recht auf Bildung, sowie auf Zugang zu beruflicher Aus- und Weiterbildung hat. Zudem haben die EU-Bürger das Recht auf Freizügigkeit (Artikel 15 der Charta ) auf dem europäischen Arbeitsmarkt, das heißt, die Menschen dürfen an jedem Ort im Gebiet der EU Wohnsitz nehmen und dort unter denselben Voraussetzungen wie Einheimische beruflich tätig werden. Die Bürger können dies derzeit jedoch nur begrenzt nutzen, da die nationalen beruflichen Qualifikationen bei ausländischen Unternehmen meist noch nicht anerkannt werden. Die europaweite rechtliche Anerkennung von Abschlüssen beschränkt sich bisher auf Berufe, die eine Zugangsvoraussetzung haben (z.B. bei Medizinern und Juristen). Ausgenommen sind aber beispielsweise alle Abschlüsse des Dualen Systems aus Deutschland. In diesem Fall wurden bisher nur bilaterale Abkommen mit Frankreich und Österreich geschlossen. Das und die enormen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen machen eine europaweite „Harmonisierung“ der Berufsbildungsgänge, d.h. eine europäische Dimension zu Bildung & Ausbildung, unumgänglich. Im Zuge der Entwicklung zu einer wissensbasierten Wirtschaft und nachhaltigem Wirtschaftswachstum ist vor allem auch die Personalentwicklung betroffen. Die Globalisierung und das Zusammenwachsen Europas stellen neue Anforderungen, Möglichkeiten und Erfordernisse an die berufliche Aus- und Weiterbildung. Denn unter Globalisierung versteht man nicht nur international ausgerichtete Märkte und Arbeitsplätze, sowie Medien- und Fremdsprachenkompetenz, sondern auch zukünftiges grenzüberschreitendes Lernen und Arbeiten. Die Entscheidung zur verstärkten europäischen Kooperation in der Berufsbildung und die Forcierung gemeinsamer Bildungsziele hat auch in der deutschen Berufsbildungspolitik ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die politische Richtung wird zudem durch intensivere Zusammenarbeit in der Berufsbildungsforschung und die Kooperation mit europäischen Berufsbildungsinstitutionen bestimmt. Aus diesem Grund hat auch der Aus- und Weiterbildungsstandort Deutschland und das deutsche Berufsbildungssystem im internationalen Wettbewerb an Bedeutung gewonnen.