Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sport - Sportpsychologie, Note: 1,5, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Sportwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Psychische Belastungen und Beanspruchungen im Sport, Sprache: Deutsch, Abstract: Während eines sportpsychologischen Hauptseminars wurde am Beispiel des Boxsports und im Einklang mit Untersuchungen zum Stress bei der Ausübung von Wettkampfsportarten der erhöhte Bedarf an effektiven Methoden zur Stressbewältigung für den Sport deutlich. Demnach bot es sich an, im Kontext der Kampfsportarten ein Thema zu referieren, welches an sich bereits eine Möglichkeit des Stressabbaus darstellt. Im asiatischen Kulturraum und mittlerweile auch in unseren Breiten lassen sich nämlich neben vielen Kampfsportarten bzw. Kampfkünsten auch traditionsreiche Bewegungspraktiken finden, die ganz bewusst auf die Beeinflussung des menschlichen Wohlbefindens ausgerichtet sind. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich Techniken wie Yoga, Qi Gong und besonders das direkt aus der Tradition der chinesischen Kampfkünste stammende Tai Chi Chuan. Letzteres wird noch heute alltäglich von Millionen von Chinesen praktiziert und stellt ein interessantes Untersuchungsobjekt dar, mit dem sich der Bogen von der schwer zugänglichen asiatischen Philosophie zur Sportwissenschaft schlagen lässt. Zu diesem Zweck werden in der vorliegenden Arbeit einige asiatische Bewegungskünste - mit besonderem Fokus auf dem Tai Chi Chuan - hinsichtlich ihrer stressreduzierenden Wirkung charakterisiert und evaluiert. Beim Studium der zahlreichen Veröffentlichungen zu den einzelnen Übungssystemen und den asiatischen Zweikampfstilen fallen besonders die Aspekte der asiatischen Philosophie auf, welche diese Themen stets begleiten. Ihnen wird ein direkter Bezug sowohl zur Entstehung und zum Zweck der Übungen als auch zu deren Praxis nachgewiesen, was letztlich auch für eine eventuelle stressreduzierende Wirkung von Bedeutung ist. Das erscheint umso wichtiger, da die Sportpsychologie als Fachgebiet der Sportwissenschaft im Kontext von Erziehung und Gesellschaft von den Teildisziplinen Sportgeschichte und Sportsoziologie begleitet wird. Im Anschluss daran werden die Übungsformen Tai Chi Chuan, Qi Gong und Yoga beschrieben und in den Kontext der Kampfsportarten gebracht. Am Beispiel des Tai Chi wird dann anhand einer chinesischen Studie die positive Wirkung solcher Übungen zunächst auf die allgemeine Gesundheit belegt. Daraufhin wird ein System möglicher Wirkungsmechanismen des Stressabbaus mittels asiatischer Bewegungskünste vorgestellt. Eine kritische Nachbetrachtung mit Argumenten für und gegen die Verwendung der einzelnen Übungssysteme stellt den Abschluss dieser Arbeit dar.
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