Zukunft bedeutet Unsicherheit. Unternehmen können ohne Planung für die Zukunft, langfristig nicht bestehen. In einer Zeit immer komplexer und dynamisch werdender Rahmenbedingungen kann keine unternehmerische Entscheidung ohne Risiken getroffen werden. Lebenszyklen für Innovationen verkürzen sich und auch der hohe internationale Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung bleibt nicht ohne Konsequenzen. Ziel dieser Arbeit ist es, konkrete Anwendungsbereiche aber auch zu beachtende Grenzen von Delphi-Prognosen insbesondere im Controlling aufzuzeigen. Dazu muss zunächst das Verständnis von Prognosen sowie der Delphi-Methode geprägt werden. Die Delphi-Methode wurde in den 50er Jahren von der RAND Corporation im Rahmen von geheimen Studien für die Planung strategischer Waffensysteme entwickelt. Hierfür wurde der Begriff "Project Delphi" geschaffen und eine spezielle Methode der schriftlichen strukturierten Expertenbefragung entwickelt. Der Öffentlichkeit wurde die Methode erst 1964 durch die Forscher Helmer und Gorden vorgestellt. In dem "Report on a Long Range Forecasting Study" wurden die langfristigen Vorhersagen von wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen definiert. Die Delphi-Methode wurde geschaffen, um die bei den bekannten statistischen Prognoseverfahren mit einbezogenen prognose-irrelevaten Informationen auszuschließen und gleichzeitig alle relevanten Informationen zu berücksichtigen. Die Relevanz von Informationen kann nur von einem Experten mit umfassenden Kenntnissen auf dem Prognosegebiet entschieden werden. In Deutschland fand die Delphi-Methode in den 70er Jahren eine beachtliche Rezeption in der Be-triebswirtschaftslehre, vorwiegend für Zwecke der strategischen Unternehmensplanung. Seit den 90er Jahren erfolgt auch ein breiterer Einsatz der Methode in Deutschland.
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