Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Sprachlich-literarische Sozialisation, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine der zentralen Aufgaben der Schule ist es, Schüler(-inne)n Kompetenzen zu vermitteln, durch die sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Zudem sollen Voraussetzungen für ein lebenslanges Lernen geschaffen werden. Um diese Zielsetzung zu erreichen, werden neben den einzelnen Fachkompetenzen auch Verantwortungsbewusstsein, Lern- und Leistungsbereitschaft (Motivation), Teamfähigkeit, Problemlösungsfähigkeiten aber auch Kommunikationsfähigkeit gefordert (vgl. Fend 2008, S. 60 f.). Diese Qualifikationen sind bei vie-en Schüler(-inne)n allerdings nur gering ausgeprägt, so dass der häufig lehrer(-innen)zentriert gestaltete Schulunterricht kritisiert wird (vgl. Fend 2008, S. 281). Fremdsteuerung führt auf Seiten der Schüler/-innen ohne andere äußere Einwirkungen gemeinhin zu Unlust und wenig Motivation den Lernprozess mitzugestalten. Lernende nehmen eine passive Haltung ein, wodurch eigenes Mitwirken im Unterrichtsverlauf abnimmt. Frontalgesteuerter Unterricht entbehrt zudem bei vermehrter Anwendung die Vermittlung methodischer Kompetenzen, durch die eigenständiges Lernen erst möglich wird (vgl. Carlsburg 2009, S. 273). Des Weiteren führt die Reizüberflutung durch ubiquitäre elektronische Medien und deren "Entwicklung [...] zu Ungunsten der Literatur" (Jazbee 2004, S. 209) in Verbindung mit abnehmenden Primärerfahrungen mit der eigenen Umwelt zu einer schwach ausgeprägten Kreativität. Literaturunterricht kann diese Defizite ausgleichen, da das emotionale Lesen von Texten eine Entfaltung von Phantasie und Vorstellungskraft ermöglicht und den Tätigkeitsdrang anspricht (vgl. Spinner 2000, S. 34 ff.; Haas, Menzel & Spinner 1994, S. 17). Einen Ansatz, diesen Entwicklungen entgegen zu wirken, stellt der handlungs- und produktionsorientierte Unterricht dar. Durch ihn werden methodische Kompetenzen vermittelt, was die Schüler/-innen in ihrer Selbstständigkeit fördert und die Motivation steigert, was den angesprochenen Defiziten entgegen wirkt. Im weiteren Verlauf dieser Hausarbeit wird zunächst die theoretische Fundierung vorgestellt. Herkömmlich wird die Theorie aus strukturalistischer Sicht in das Was und Wie einer Erzählung unterteilt. Die strikte Teilung in histoire und discours hat den Nachteil, dass die Beziehung zwischen den beiden Komponenten vernachlässigt wird und weiterhin, dass die histoire bevorzugt thematisiert wird (vgl. Saupe 2007, S. 250; Andreotti 2009, S. 21). [...]
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