Tod auf dem roten Teppich - ein spannendes Krimi-Debüt aus Südfrankreich Es ist Mai, die Zeit des berühmten Filmfestivals in Cannes, die ganze Stadt vibriert, überall wimmelt es von Fotografen, Journalisten, Filmstars und solchen, die es werden wollen. Und mittendrin wird plötzlich während einer Pressevorführung für seinen neuen Dokumentarfilm der berühmte Regisseur Serge Thibaut ermordet. Kommissar Léon Duval, frisch aus Paris an die Côte d'Azur gezogen, muss seine unausgepackten Umzugskisten stehen lassen und sofort mit den Ermittlungen beginnen. Schließlich kann das Festival keine Negativschlagzeilen gebrauchen. Ein schneller Erfolg muss her. Wer hatte ein Interesse am Tod des Filmemachers, der sich so unermüdlich für die Erhaltung des Regenwalds einsetzte? Und war dieser Serge Thibaut wirklich so ein uneigennütziger Gutmensch? Seine Nachforschungen führen Duval bald in ein scheinbar unentwirrbares Dickicht aus Eitelkeiten, Intrigen und Korruption. Ein spannendes Krimi-Debüt vor mediterraner Kulisse, das auf mehr hoffen lässt.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2014NEUE TASCHENBÜCHER
Ein Festivalmord
in Cannes
Es musste ja so kommen: Nachdem der Verlag mit zwei Bretagne-Krimis aus deutscher Feder und unter französischem Namen einen cleveren Coup gelandet hat, folgt nun die „Mörderische Côte d’Azur“, ebenfalls ein Romandebüt und nach der gleichen lockeren Masche gestrickt. Als Autorin firmiert eine gewisse Christine Cazon, die jedoch ihre wahre Identität nicht verbergen muss und sogar ein Foto mitliefert. Ihr Kommissar Duval ist, wie sein bretonischer Kollege Dupin, aus Paris in die Provinz versetzt, allerdings auf eigenen Wunsch. Auch er hat private Probleme, ist Individualist, Gourmet und Kaffeefanatiker und eckt häufig bei seinen Vorgesetzten an. Südfrankreich ist atmosphärisch natürlich mindestens so ergiebig wie der Norden, zumal vor der Kulisse der Filmfestspiele von Cannes. Zudem hat Madame Cazon ein Herz für Umweltfragen und verstaut im Plot um den Mord an einem berühmten Dokumentarfilmer auch noch den brasilianischen Regenwald und die Machenschaften eines korrupten Naturschutzkonzerns. Beim nächsten Fall sollte man erwägen, die Dialoge kräftig auszulichten. Das fördert die Spannung, spart Papier und schont den Wald. KRISTINA MAIDT-ZINKE
Christine Cazon:
Mörderische Côte d’Azur. KiWi Band 1376, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014. 331 S., 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Festivalmord
in Cannes
Es musste ja so kommen: Nachdem der Verlag mit zwei Bretagne-Krimis aus deutscher Feder und unter französischem Namen einen cleveren Coup gelandet hat, folgt nun die „Mörderische Côte d’Azur“, ebenfalls ein Romandebüt und nach der gleichen lockeren Masche gestrickt. Als Autorin firmiert eine gewisse Christine Cazon, die jedoch ihre wahre Identität nicht verbergen muss und sogar ein Foto mitliefert. Ihr Kommissar Duval ist, wie sein bretonischer Kollege Dupin, aus Paris in die Provinz versetzt, allerdings auf eigenen Wunsch. Auch er hat private Probleme, ist Individualist, Gourmet und Kaffeefanatiker und eckt häufig bei seinen Vorgesetzten an. Südfrankreich ist atmosphärisch natürlich mindestens so ergiebig wie der Norden, zumal vor der Kulisse der Filmfestspiele von Cannes. Zudem hat Madame Cazon ein Herz für Umweltfragen und verstaut im Plot um den Mord an einem berühmten Dokumentarfilmer auch noch den brasilianischen Regenwald und die Machenschaften eines korrupten Naturschutzkonzerns. Beim nächsten Fall sollte man erwägen, die Dialoge kräftig auszulichten. Das fördert die Spannung, spart Papier und schont den Wald. KRISTINA MAIDT-ZINKE
Christine Cazon:
Mörderische Côte d’Azur. KiWi Band 1376, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014. 331 S., 9,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Jürgen Kaube fragt sich, was dran ist am Regionalkrimi. Wer liest all die Darmstadt- und Sylt-Romane eigentlich? Kaube eher nicht. Nimmt er sich doch einen vor, wie jetzt Christine Cazons an der Côte-d'Azur spielenden Roman, muss er feststellen, dass die Autorin sämtliche Klischees mit im Gepäck hat. Der Trick, den Cazon anwendet, um ungestraft in Landschaft, Küche und Sprache schwelgen zu können, ist so einfach wie genial. Kaube verrät ihn uns: Der Ermittler nämlich kommt aus Paris, ist an der Côte also genauso fremd wie der Leser. Als Touristenführer taugt das Buch laut Kaube allerdings mehr denn als Krimigeschichte. Wie heißt es im Buch immer schön: Merde!
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hier wurde das Erfolgsrezept der Venedig-Krimis von Donna Leon nach Cannes übertragen. Das funktioniert erstaunlich gut, ohne platt abgekupfert zu wirken. Fortsetzung [...] erwünscht!« Christian Beisenherz WDR 2 20140304