Capitaine Roger Blanc ist einer der erfolgreichsten Korruptionsermittler in Paris, doch noch während er an einem brisanten Fall arbeitet, wird er plötzlich sang und klanglos in das Provenceörtchen Gadet versetzt. Als wäre das noch nicht schlimm genug, teilt ihm die holde Gattin mit, dass sie schon
länger einen Liebhaber habe, mit dem sie nun zusammen ziehen wolle. Kaum an seiner neuen…mehrCapitaine Roger Blanc ist einer der erfolgreichsten Korruptionsermittler in Paris, doch noch während er an einem brisanten Fall arbeitet, wird er plötzlich sang und klanglos in das Provenceörtchen Gadet versetzt. Als wäre das noch nicht schlimm genug, teilt ihm die holde Gattin mit, dass sie schon länger einen Liebhaber habe, mit dem sie nun zusammen ziehen wolle. Kaum an seiner neuen Wirkungsstätte angekommen, wird ihm von seinem wenig begeisterten neuen Chef ein Mordfall zugeteilt. Das Opfer, ein Kleinkrimineller, dem niemand nachtrauert, scheint viele Feinde gehabt zu haben, doch ein erkennbares Motiv ist zunächst nicht sichtbar und auch mit seinem neuen Partner Toulon, der mehr dem Wein als der Arbeit zugeneigt ist, scheint er nicht viel Glück zu haben.
Nachdem mir die historischen Hamburg Krimis des Autors so ausnehmend gut gefallen hatten, waren die Erwartungen an die neue Reihe entsprechend hoch und konnten bei mir leider nicht erfüllt werden.
Mit seiner Hauptfigur Capitaine Roger Blanc ist dem Autor zwar eine interessante Figur gelungen. Vom Starermittler aus Paris zum Provinzcop, der in einer baufälligen alten Ölmühle wohnt und nicht weiß wo er mit den Renovierungen beginnen soll, der zudem mit einem dem Alkohol zugeneigten Partner gestraft ist, das ist insgesamt eine interessante Ausgangslage. Das Ermittlerteam, das bald von der resoluten Computerspezialistin Fabienne Souillard ergänzt wird, rauft sich aber gut zusammen und bildet bald ein gutes Team.
Der Krimifall selbst ist auch gut und zunächst undurchschaubar konstruiert und paßt sich gut in das stimmige Setting der Provence ein. Dem Autor gelingt es gut Land und Leute zu beschreiben und so viel Lokalkolorit zu vermitteln. Was mich aber extrem gestört hat, sind die Unmengen an französischen Begriffen die der Autor bald auf jeder Seite einsetzt und die bei mir den Lesefluß erheblich gestört haben. Route departementale, mon capitaine, bon, merde, putain, madame le judge, die Liste könnte man ewig weiter führen. Gut, es handelt sich hier um einen Krimi der in Frankreich spielt, aber um französisches Flair zu vermitteln brauche ich nicht reihenweise Vokabeln, nur gut das der Krimi nicht in China spielt, sonst gäbe es wohl chinesische Schriftzeichen………… Wie gesagt gerade am Anfang häufen sich diese französischen Begriffe und nerven beim Lesen ganz schön. Zum Ende hin werden die Ereignisse aber geradezu dramatisch, das Buch nimmt ungemein Fahrt auf und steigert die Spannung ungemein, das entschädigt zwar für den etwas holprigen Anfang, aber insgesamt haben mir die historischen Hamburg Krimis des Autors besser gefallen.
FaziT: nettes Provenceflair, ein spannender Krimifall und ein sympathischer Ermittler sind die Pluspunkte, der Autor kann auf jeden Fall gut schreiben, das hat er mit anderen Büchern schon bewiesen, aber hier haben mir die vielen französischen Vokabeln doch ein wenig den Spaß verdorben und um ein stimmiges Setting zu erzeugen, ist das auch eigentlich nicht notwendig......