Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta, Veranstaltung: Literaturdidaktische Vertiefung: Gedichte im Deutschunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts traten auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und technischer Ebene zahlreiche Veränderungen auf, wodurch sich der Alltag der Menschen in Europa drastisch änderte. Als Ursache für diese Veränderungen gilt die Märzrevolution im Jahre 1848, welche eine Demokratisierung der politischen Herrschaftssysteme, die Gründung von Nationalstaaten als auch die Neuordnung der Sozialverfassungen gefordert hatte. Durch das Scheitern der Märzrevolution blieb das von der Bevölkerung erhoffte politische Mitspracherecht jedoch aus. Zudem veränderte die fortschreitende Industrialisierung den Arbeitsmarkt. Die Innovationen in Wissenschaft und Technik führten schließlich dazu, dass die zuvor von den Menschen verrichtete Arbeit durch Maschinen ersetzt wurde, was eine Massenarmut zur Folge hatte. Daraufhin strömten die Arbeitslosen in die Städte, wo ebenfalls ein erheblicher Mangel an Arbeitsangeboten herrschte. Als Resultat bildeten sich massive soziale Spannungen zwischen den Gesellschaftsschichten, hauptsächlich zwischen wohlhabenden und armen Bürgern aus. Im Gegensatz dazu brachte der industrielle Aufschwung aber auch positive Aspekte wie etwa den Bau von Kanälen, Straßen und Eisenbahnen mit sich. Auch die Bedeutung der Banken, Versicherungs- und Nachrichtenwesen wurde zunehmend größer. Im Zuge der politischen Stagnation einerseits und den wirtschaftlichen Errungenschaften andererseits hatte das Bürgertum gewisse Orientierungsprobleme und die Rolle des einzelnen Menschen musste neu definiert werden.