Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Kommunistische Vergangenheit in Erzähltexten nach 1989, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1999 veröffentlichte Monika Maron ihre Familiengeschichte Pawels Briefe, welche bis dato der einzige nicht fiktionale Text ihres Gesamtwerkes war. Die Arbeit an diesem Text stellte sich jedoch im Vergleich zu ihren anderen Werken als weitaus schwieriger dar. So sagt sie, „[k]ein Buch [...] hat mich so angestrengt wie ‚Pawels Briefe’“ (Maron, 2005: 9). Nicht nur „[d]er genaue Umgang mit dem authentischen Material“, sondern auch der „Verzicht auf Erfindung und die Nüchternheit der Sprache“ (Maron, 2005: 9), zu denen sich die Autorin in ihrer eigenen Familiengeschichte verpflichtet fühlte, erschwerten ihr Schaffen. Monika Maron ist mit "Pawels Briefe" ein Werk gelungen, das die persönliche Geschichte der Autorin und ihrer Familie mit der politisch-gesellschaftlichen Geschichte des damaligen Deutschlands verknüpft. Sie rekonstruiert anhand von Fotos sowie Briefen des Großvaters Pawel an seine drei Kinder die Biografie der Familie Iglarz und erzählt unter welchen Umständen die drei Generationen zurzeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs, der Gründung der DDR und des Baus und Falls der Mauer zu leben hatten. In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich deshalb genauer mit dieser Familiengeschichte befassen und herausfinden, wie die Autorin die drei Generationen und deren Schicksale dargestellt hat. Zuerst werde ich mich dabei auf Monika Maron und ihr Werk konzentrieren. Anschließend möchte ich mich mit dem Text "Pawels Briefe" genauer beschäftigen und neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch literaturwissenschaftliche Aspekte wie die Entstehungsgeschichte, die Struktur und das Genre betrachten. Mein Hauptteil bildet die Auseinandersetzung mit den drei Generationen der Familie Iglarz und deren individuellen Schick-salen und Erlebnissen. Die Großeltern, Monikas Mutter Hella sowie die Autorin selbst, die sich in einem ihrer Essays als „antifaschistisches Kriegskind“ beschreibt, sollen hier im Mittelpunkt stehen. In meiner Arbeit zu diesem Thema habe ich mich überwiegend mit verschiedenen Werken der Autorin sowie mit den Werken Elke Gilsons (2002) und Antje Doßmanns (2003) befasst. Weitere Anregungen habe ich aus Rezensionen und Literaturkritiken aus dem Internet entnommen.