In der Themenstellung grundsätzlich interessant, weist das Buch verschiedene Mängel auf, die ihm als intendierter wissenschaftlicher Arbeit nicht gut zu Gesicht stehen. Diese sind einmal sprachlicher Natur. Wenn der Autor kritiklos Harold Bloom mit den Worten zitiert, es gebe keine Texte, sondern
nur Beziehungen zwischen Texten, trägt er den Gedanken mit, statt die Frage zu beantworten, wie…mehrIn der Themenstellung grundsätzlich interessant, weist das Buch verschiedene Mängel auf, die ihm als intendierter wissenschaftlicher Arbeit nicht gut zu Gesicht stehen. Diese sind einmal sprachlicher Natur. Wenn der Autor kritiklos Harold Bloom mit den Worten zitiert, es gebe keine Texte, sondern nur Beziehungen zwischen Texten, trägt er den Gedanken mit, statt die Frage zu beantworten, wie Beziehungen zwischen zwei nicht-existenten Objekten zustande kommen sollen.
Die Beziehungen, die in der Arbeit konstruiert werden, existieren jedenfalls qua Behauptung, wie überhaupt viel behauptet und nicht schlüssig aufgezeigt wird. Dadurch geraten Argumente beliebig und der Beweis ihrer Richtigkeit äußert sich darin, dass sie schriftlich formuliert werden.
In einer wissenschaftlichen Arbeit hätte man zudem begründet, warum z.B. die Psychoanalyse die Vorläuferin der Medientheorie sein soll. Dies stimmt doch nur unter spürbaren Einschränkungen. Und unter diesen wären die Implikationen für die Arbeit zu prüfen gewesen, wenn die Behauptung nicht redundant sein soll. Oder an anderer Stelle, wo der Autor angebliche �Gesetzgeber des modernen Horrorfilms� aufzählt und die unbegründete Behauptung anschließt, alle späteren Horrorfilme müssten sich mit diesen auseinandersetzen und zu ihnen in Relation treten. In konsequenter Argumentation führt dies gleichsam über multiple Referenzschleifen auf den bis in die Gegenwart übermittelten Horror bei den alten Griechen zurück. Ob diese nicht nur Bezugnahme auf die �Gesetzgeber�, sondern vielmehr geforderte Auseinandersetzung mit ihnen zwingend ist, bleibt erklärungsbedürftig und beschneidet zudem heutige Filmemacher in ihren Möglichkeiten.
Fazit: Trotz wissenschaftlichen Anspruchs wird keine stringente Analyse durchgeführt, sondern zu sehr auf intellektuelle Andockstrategien und Behauptungen abgestellt.