Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Maria Montessori erfuhr aufgrund ihrer pädagogischen Intentionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts internationale Anerkennung. Auch heute ist ihr Erziehungsmodell noch weit verbreitet und allein „in Deutschland arbeiten über 1000 Schulen und Kitas nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik“1. Montessori, die sich zunächst der Medizin und erst später der Pädagogik widmete, reformierte die Erziehungsmethoden ihrer Zeit, indem sie die „Beziehung zwischen dem Kind und dem Erwachsenen“2 hinterfragte. Sie nahm eine neue Haltung gegenüber dem Kind ein und setzte tiefes Vertauen in die „schöpferische Kraft“3 des Kindes. Durch diese Kraft, so Montessori, könne das Kind sich in einem freien Betätigungsraum, ausgestattet mit entsprechenden Materialien, aktiv aus sich selbst heraus entwickeln.4 Für das Kind als „Baumeister seiner selbst“5 ist somit insbesondere die Umgebung mit all ihren Gegenständen und Materialien von hoher Bedeutung und der Einfluss des Erziehers scheint gemindert.6 Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich mich deshalb der Rolle der Erwachsenen (also des Erziehers und der Eltern) widmen und der Frage nachgehen, ob Material und Umgebung in der Montessori-Pädagogik möglicherweise die Aufgaben des Erziehers übernehmen oder gar von höherer Bedeutung sind als dieser.7 Dazu sollen zunächst grundlegende Gedanken der Montessori-Pädagogik, Montessoris Bild vom Kind und seinen Entwicklungsphasen und der Einfluss der Umgebung mitsamt ihrer Materialien angeführt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse über die Rolle bzw. Funktion des Erziehers sollen schließlich in einem abschließenden Teil zusammengefasst und vertieft werden.