Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Filmwissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Auftreten, den Wirkungsweisen und den Räumen, in denen Wächter als Hüter einer Schwelle arbeiten. Das Hauptaugenmerk liegt mehr auf den verschiedenen Erscheinungsformen und Arbeitsweisen des Wächters, als auf der Schwelle und dem Raum selbst. Unterschieden wird die Wirkung auf physischer und metaphysischer oder psychologischer Ebene. Die Arbeitsweise und die Wirkungsebene des Wächters wird definiert und erläutert, sowie die Verwebungen der verschiedenen Ebenen auf denen der Wächter in Erscheinung tritt und arbeitet. Zugrundeliegende Modelle für die Betrachtungsweise der Wirkung des Wächters finden sich in Foucaults Schriften zum Strafsystem. Zur Definition des Begriffs und der Aufgabe des Wächters wird auf die Interpretation der platonischen Vorstellung des Kriegers und Wächters nach Gadamer und den von Vogler definierten Archetypen der Heldenreise als Hüter der Schwelle zurückgegriffen. Auf Grundlage dieser Definitionen werden bestimmte Inhalte des Filmes "Moolaadé" beschrieben und anhand von Beispielen und auf dramaturgischer und bildgestalterischer Ebene untersucht. Der Film selbst behandelt ein spezifisches Übergangsritual und zeigt sich in seiner Dramaturgie als solches. Der Akt der Beschneidung der jungen Frauen gründet auf einem Initiationsritus. Eine Frau, die sich der Beschneidung, auch Salindé bezeichnet nicht unterzieht, wird im westafrikanischen Raum als Bilakoro bezeichnet und verliert als unreine Frau ihren Wert am Heiratsmarkt. Um die Welt der erwachsenen der Gesellschaft angehörigen Frau zu betreten, muss das Mädchen ihre Kindheit verlassen und durch eine Passage aus Schmerz und Leid gehen um einen Teil von sich an den Tod abzutreten, damit etwas neues geboren werden kann. Was in diesem Fall ihre Zugehörigkeit zur Gesellschaft als vollwertige Frau bedeutet. Im Film "Moolaadè" wird der Übergang zwischen zwei gesellschaftlichen Positionen der Frau thematisiert. Indem Collé sich als sichtbarer Teil eines Kollektivs von selbstbestimmten Frauen für das Ablassen von einer Leid schaffenden Tradition stellt, um die Versehrtheit sechs junger Mädchen zu schützen, betritt sie den Raum zwischen zwei Welten. Zwischen der Welt, in der die Tradition der gezwungenen Beschneidung lebt und der, in der diese Tradition stirbt und den Raum für eine neue selbstbestimmte Frau in der Gesellschaft freigibt.
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