Boris Koch hat einen märchenhaften, aber düsteren Schreibstil, der sprachlich sehr fantasievoll und durchdacht war. Das Augenmerk liegt klar auf der Figurenentwicklung, den Gedanken und Gefühlen.
Anders als erwartet bin ich in eine langsame und ruhige Fantasygeschichte eingetaucht, ohne
Knalleffekte oder Action, aber mit einer dichten Atmosphäre. Mühelos konnte der Autor Bilder entstehen…mehrBoris Koch hat einen märchenhaften, aber düsteren Schreibstil, der sprachlich sehr fantasievoll und durchdacht war. Das Augenmerk liegt klar auf der Figurenentwicklung, den Gedanken und Gefühlen.
Anders als erwartet bin ich in eine langsame und ruhige Fantasygeschichte eingetaucht, ohne Knalleffekte oder Action, aber mit einer dichten Atmosphäre. Mühelos konnte der Autor Bilder entstehen lassen. Die Erkundungstouren, das Moor und die Natur haben sich in ihrer ganzen Schönheit, sowie Tücke vor meinen Augen erstreckt. Die dunklen Wege, die Nacht, deren Schatten und das kräuselnde Flusswasser, haben meine Stimmung gedrückt und böse Vorahnungen geweckt. Die Wanderungen durch das Moor waren faszinierend, schön und schauerlich zugleich.
Milan und Khyra sind vielschichtige Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte ihren eigenen Weg suchen müssen. Vor allem Milan, der zwiegespalten zwischen seinen Gefühlen, der Arbeit, dem Gebot der heiligen Ehre gegenüber seinem Volk, der Familie und dem König ist. Die anbahnende Liebesgeschichte der beiden ist vorsichtig, mit Unsicherheiten, aber auch mit sehr viel gegenseitigem Vertrauen.
Fazit: »Der Moorläufer« von Boris Koch hat mich mit seiner Intensität überrascht. Die gedrückte Stimmung, atmosphärische Spannung und bildhafte Sprache haben diese ruhige Fantasygeschichte zu einem abwechslungsreichen Abenteuer gemacht, das am Ende als wahrer Pageturner überzeugen kann.
4,5 Sterne!