Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Anglistik - Komparatistik, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Weiterqualifizierung im Bildungsbereich der Universität Potsdam), Veranstaltung: Literaturwissenschaften (Lehrerweiterbildung / Studium für das dritte Fach Englisch), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht die zwei Gesichter von Dr. Henry Jekyll und Dorian Gray. Die zwei Gesichter symbolisieren das Gute und Böse im Menschen. Gleichzeitig beziehen sich die beiden Gesichter auf die moralischen Vorstellungen und die gesellschaftlichen Normen während des viktorianischen Zeitalters. Diese waren im Allgemeinen recht streng auf soziale Normen, Sexualität und Gewalt bezogen. Zugleich herrschte eine starke Doppelmoral bei den Themen Kinderarbeit, Prostitution, Scheidungs- und Frauenrechte. Die moralischen und gesellschaftskritischen Auseinandersetzungen während des viktorianischen Zeitalters wird mit den Romanen von Robert Louis Stevenson „The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde” und Oscar Wilde „The Picture of Dorian Gray“ verglichen. Stevenson beschäftigt sich stärker in seinem Buch mit dem Motiv des Doppelgängers, zeigt zwei Gesichter eines Individuums und die Sehnsucht danach, dass die Menschen in dieser Zeit heimliche Lüste, Leidenschaften oder auch böse Gedanken besaßen. Doch diese Lüste nach Sinnlichkeiten und körperlichen Austausch in Lusthäusern mussten in der Gesellschaft verborgen bleiben, da sie anrüchig angesehen wurden. Oscar Wilde geht in seinem Buch stark auf die Moralität, Sinnlichkeit, Hedonismus und Dekadenz der englischen Oberschicht ein und erzeugt während des 19. Jahrhunderts ein starkes Gegenbild der Gesellschaft zur damaligen Zeit. Auf diese moralischen und gesellschaftskritischen Auseinandersetzungen werde ich in dieser Hausarbeit darstellen und die beiden Romane miteinander vergleichen.