Krimi im historischen Wien 1925
Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Mord im Böhmischen Prater“ ein historischer Kriminalroman mit viel Flair der Wiener Stadt und ihrer Bewohner*innen bestens gelungen.
Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole
Wien im Jahre 1925. Die nach dem ersten Weltkrieg eingetretenen Veränderungen sowohl im politischen…mehrKrimi im historischen Wien 1925
Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Mord im Böhmischen Prater“ ein historischer Kriminalroman mit viel Flair der Wiener Stadt und ihrer Bewohner*innen bestens gelungen.
Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien im Jahre 1925. Die nach dem ersten Weltkrieg eingetretenen Veränderungen sowohl im politischen als auch im sozialen Gefüge in Österreich, und im Speziellen in Wien, bildeten einen beeindruckenden Hintergrund für diesen flott geschriebenen Roman. Der ansprechende Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich würde gerne gleich noch einen Folgeband davon lesen, um auch zu erfahren, wie sich im privaten Umfeld der beiden Hauptdarsteller*innen Ernestine und Anton die Dinge weiterentwickeln.
Bei den Ermittlungen zum Kriminalfall ergaben sich durch die zeitliche Ansiedelung im Jahre 1925 völlig andere Zugangsweisen an die Auflösung des Kriminalfalles, denn die technischen Möglichkeiten entsprachen bei weitem nicht den heutigen. Schon der Transport gestaltete sich innerhalb der Stadt als beschwerlich für die Kriminalbeamten, denn es standen nur wenige Automobile zur Verfügung.
Was mir ausnehmend gut gefiel, war die Veranschaulichung der sozial und gesellschaftlich in einer Randlage lebenden „Ziegelböhm“ in Wien. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin generell sehr sorgfältig zu dieser Epoche recherchierte und ihre Erkenntnisse im Roman einarbeitete. So kamen auch alle sozialen Schichten, vom Fabriksbesitzer bis zum Landstreicher, vor und ihre jeweiligen Lebensumstände wurden eindrücklich geschildert. Das ließ vor meinem inneren Auge ein sehr lebendiges Bild des damaligen Lebens in Wien entstehen, wie ich auch generell das Lokalkolorit der Stadt in der Zeit der 1920er Jahre gelungen nachgezeichnet fand.
Das Cover mit seiner wunderschönen Gestaltung soll hier ebenfalls erwähnt werden: Das Buch ist dadurch ein optischer und haptischer Genuss.
Der Kriminalroman enthielt einige Wendungen und ließ mich immer wieder einmal an ein anderes Ende denken, als es schließlich war, doch ich konnte das Buch letztendlich zufrieden mit der Auflösung aus den Händen legen.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem historischen Krimi mit viel wienerischem Lokalkolorit des Jahres 1925 und authentischen Hauptdarsteller*innen ist, dem sei „Mord im Böhmischen Prater“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und klug unterhalten und vergebe gerne, neben der vollen Sternezahl, meine Leseempfehlung.