Der Krimi "Mord im Olivenhain" von Ranka Nikolic ist der zweite Teil einer Reihe um die Kommissarin Sandra Horvat aus dem Blanvalet Verlag.
Kroatien: nahe Rijeka wurde auf seinem Anwesen der bekannte Wunderheiler Damjan ermordet aufgefunden. Sandra Horvat und ihr Team beginnen zu ermitteln,
wobei es viele Personen in Damjans Umfeld zu befragen gilt. Der Wunderheiler hat sich mit seinen…mehrDer Krimi "Mord im Olivenhain" von Ranka Nikolic ist der zweite Teil einer Reihe um die Kommissarin Sandra Horvat aus dem Blanvalet Verlag.
Kroatien: nahe Rijeka wurde auf seinem Anwesen der bekannte Wunderheiler Damjan ermordet aufgefunden. Sandra Horvat und ihr Team beginnen zu ermitteln, wobei es viele Personen in Damjans Umfeld zu befragen gilt. Der Wunderheiler hat sich mit seinen falschen Versprechungen nicht nur Freunde gemacht und es gab sogar einen Toten. Doch er war auch ein Wohltäter, einige Bewohner durften kostenlos auf Damjans Anwesen wohnen.
Sandra hält nichts von Handauflegen oder anderen wundersamen Heilmethoden, daher sieht sie den Fall mit kritischen Augen. Als sie erfährt, dass ein Patient unter Damjans Heilungsversuchen verstarb, wird ihr klar, dass auch Rache das Motiv sein kann. Die Ermittlungen gestalten sich umfangreich und recht schwierig, zusätzlich sorgt noch ihre komplizierte Beziehung mit Kollege Sedlar für Verwirrung.
Bei diesem Krimi musste ich mich erst einmal an die für mich recht ungewohnten Namen gewöhnen. Es gibt aber vorab ein hilfreiches Personenregister und nach einer Weile hat man die Figuren deutlich vor Augen. Das liegt auch an der guten und ausführlichen Charakterisierung der Figuren durch die Autorin.
Das Team um Sandra Horvat arbeitet gemeinsam Hand in Hand, die Befragungen sind sehr aufwändig und die Verdächtigenliste sehr lang. Da kommt reichlich Arbeit auf die Polizisten zu, eine Hilfe ist auch der neue Kollege in der Gruppe, Danijel Sedlar, der Sandra recht sympathisch ist.
Sedlar ist so etwas wie ein Querdenker, er stellt häufig die entscheidenden Fragen, dennoch ist es für den Leser schwierig, selbst mitzuraten. Zu undeutlich sind die Verbindungen der Personen und zu unklar ihr Verhältnis zu Damjan.
Die Darstellung der kroatischen Landschaft ist ausgesprochen stimmungsvoll und macht auch klar, dass Glaubensfragen hier durchaus noch eine Rolle spielen.
Das Team arbeitet eng zusammen, stets sorgen Dialoge für kleine Witzeleien oder Reibereien, die Stimmung ist meistens recht locker und man kann so die Figuren gut kennenlernen.
Auch die Familie von Sandra spielt eine unterhaltsame Rolle, die den Krimi gut auflockert. Es erstaunt, dass Sandras Mutter bei ihr putzt, die Wäsche macht und bügelt, obwohl sie doch längst erwachsen ist.
Falsche Versprechen, unbändiger Hass oder die Gier nach dem großen Geld? Die Lösung findet Sandra heraus, der Weg dahin ist spannend und durch den Lokalkolorit und die Ermittlungstruppe interessant gemacht.
Wen viele kroatische Namen nicht abschrecken, sollte sich diesen Krimi zu Gemüte führen. Als Urlaubslektüre für Kroatien zur Einstimmung auf jeden Fall geeignet.