Gefühlt nimmt man bei der Lektüre dieses behaglichen Kriminalromans erheblich zu, werden doch permanent verlockend klingende Köstlichkeiten verspeist. Denn die dem ermittelnden Kommissar hilfreich unter die Arme greifende Mila ist eine hervorragende Köchin, die zu verwöhnen weiß.
Und gerade, weil
es den Anschein hat, als seien die mysteriösen Todesfälle im Haushalt auf vergiftetes Essen…mehrGefühlt nimmt man bei der Lektüre dieses behaglichen Kriminalromans erheblich zu, werden doch permanent verlockend klingende Köstlichkeiten verspeist. Denn die dem ermittelnden Kommissar hilfreich unter die Arme greifende Mila ist eine hervorragende Köchin, die zu verwöhnen weiß.
Und gerade, weil es den Anschein hat, als seien die mysteriösen Todesfälle im Haushalt auf vergiftetes Essen zurückzuführen, ist Mila bestrebt, ihre Unschuld zu beweisen. Und, na ja, auch weil ihr der Kommissar sehr sympathisch ist, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruht.
Dieser Kommissar, Felix Zack, entspricht so gar nicht seinem Namen, denn er ist alles andere als zackig unterwegs. Im Gegenteil, recht gemütlich und geruhsam führt er seine Ermittlungen durch, dabei nicht wenig erfolgreich.
Bei einem Essen im Familienkreis, kurz vor Weihnachten 1910, kommt der Hausherr ums Leben. Man nimmt zuerst an, eine Allergie habe den Tod verursacht, was sich schnell als Irrtum herausstellt. Wie üblich in reichen Kreisen, wo es viel zu erben gibt, gibt es viele Verdächtige und alle hätten ein schlüssiges Motiv.
Doch dank der guten Beobachtungsgabe der Köchin Mila und der Hartnäckigkeit des Kommissars wird der Mord natürlich am Ende aufgeklärt. Oder viel mehr die Morde, denn es gibt sogar noch einen zweiten Todesfall. Die Aufklärung wird Agatha-Christie-mäßig am Ende coram publico durch Kommissar Zack verkündet, nachdem man vorher den geschickt gelegten richtigen und falschen Hinweisen gut folgen kann, ohne dass zu viel zu früh verraten wird.
Viel typischer Wiener Schmäh, viel typischer Familienklüngel, viele typische Klischees prägen diesen Roman, der dennoch viel Spaß macht, sind doch die Figuren liebevoll gezeichnet, mit Augenzwinkern und viel Sympathie für ihre Macken und Kapriolen. All die vielen Süßspeisen, die Mila zubereitet und serviert, gerade in dieser Vorweihnachtszeit, versüßen die Lektüre zusätzlich. Und dass der im Grunde einsame, weil verwitwete Kommissar auch noch ein großes Herz offenbart, als er einen streunenden Hund bei sich aufnimmt, macht diesen Ermittler noch viel liebenswerter.
Man wünscht sich eine Fortsetzung mit diesem herzigen Duo aus gemütlichem Kommissar und gewitzter Köchin, zumal in diesem Ambiente. Ein warmherziger Cosy Crime, empfehlenswert.
Beate Maly - Mord im Stadtpalais
Emons, September 2024
Taschenbuch, 223 Seiten, 16,00 €