Kunstvoll arrangierte Tote
Ein kunstvoll in Szene gesetzter unbekleideter Toter wird am Strand gefunden. Kriminaloberkommissarin Levke Tönnens wird mit der Aufklärung betraut. Schon bald gibt es ein zweites Opfer, ebenfalls nach einem Gemälde der Romantik inszeniert. Welche Verbindung gibt es
zwischen den beiden Toten? Und wird es ein weiteres Opfer geben?
Katharina Drüppel hat einen…mehrKunstvoll arrangierte Tote
Ein kunstvoll in Szene gesetzter unbekleideter Toter wird am Strand gefunden. Kriminaloberkommissarin Levke Tönnens wird mit der Aufklärung betraut. Schon bald gibt es ein zweites Opfer, ebenfalls nach einem Gemälde der Romantik inszeniert. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Toten? Und wird es ein weiteres Opfer geben?
Katharina Drüppel hat einen spannenden Küstenkrimi mit viel Lokalkolorit geschrieben. Nicht nur die Landschaftsbeschreibungen, auch die urige, leider fiktive Kneipe Tidenhub stehen sofort vor Augen.
Levke Tönnens ist in diesem Küstenstrich zu Hause. Nach dem schrecklichen Autounfall ihrer Eltern, der ihr die Mutter nahm, kümmert sie sich um ihren grantigen Vater im Rollstuhl. Dieser ist teilweise wirklich schwer erträglich, denn er lässt seine verständliche Unzufriedenheit an seiner Tochter aus. Mit Levke bin ich allerdings auch nicht warm geworden. Dabei stört mich nicht, dass sie übergewichtig ist, denn durch die Geschehnisse hat sie keine Zeit mehr für regelmäßigen Sport gehabt. Das ist auf der einen Seite zwar nachvollziehbar, andererseits hätte sie damit auch ein wenig für sich getan. Was mich stört, ist, dass sie sich lange Zeit gehen lässt. Fastfood und Bier können trotz Erschöpfung nicht die einzigen Nahrungsmittel sein. Ein Satz, den die hinzugezogene Fallanalytikerin Anja mit Bezug auf den Täter sagt, trifft auch auf Levke zu: „Jeder Mensch hat die Möglichkeit, für sich zu entscheiden, welchen Weg er einschlagen will.“ Bei Levke besteht am Ende die Hoffnung, dass sie verstanden hat.
Die Suche nach dem Täter spielt auch im privaten Umfeld eine Rolle. So nutzt Levke das Wissen ihres guten Freundes und Kunstlehrers Veit, um die Szenerien einordnen zu können. Die Mischung zwischen Beruf und Privatleben ist in meinen Augen genau richtig.
Der Fall selbst wirft viele Fragen auf. Die Verbindung zwischen den beiden Toten kann zunächst nicht hergestellt werden. So wird in alle Richtungen ermitteln, wobei sich einige der Befragten merkwürdig verhalten. Es werden falsche und irreführende Spuren gelegt, was der Autorin sehr gut gelingt. Erst spät keimt in Levke ein Verdacht auf, den sie zwar absurd findet, dem sich jedoch nachgeht. Ihre Zweifel sind gut dargestellt. Sie ist sich durchaus bewusst, dass sie sich der Lächerlichkeit preisgibt, wenn sie falsch liegt.
Die Gespräche mit der Fallanalytikerin sind sehr aufschlussreich und informativ und somit eine Bereicherung für den Krimi.
Das Cover passt zum Titel, aber nicht unbedingt zum Inhalt.
Fazit: ein unterhaltsamer Küstenkrimi mit einem überraschenden Ende