Da die in Kalifornien geborene Autorin Robin Stevens in einem College in Oxford aufgewachsen ist, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Daisy und Hazel auch dort einen Fall lösen würden, zumal Daisys älterer Bruder Bertie in Oxford studiert und auch die beiden Jungs der Detektei Junior Pinkertons
Alexander und George dort weilen. Nachdem der Leser an der Seite der beiden Mädchen Alexander in…mehrDa die in Kalifornien geborene Autorin Robin Stevens in einem College in Oxford aufgewachsen ist, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Daisy und Hazel auch dort einen Fall lösen würden, zumal Daisys älterer Bruder Bertie in Oxford studiert und auch die beiden Jungs der Detektei Junior Pinkertons Alexander und George dort weilen. Nachdem der Leser an der Seite der beiden Mädchen Alexander in dritten Fall “Mord erster Klasse” kennengelernt hat, trifft man in dieser Geschichte zum ersten Mal auf George.
Auch wenn im Gegensatz zum Mord an Bord des Orientexpresses dieses Mal nicht die Rede von den aufkeimenden nationalsozialistischen Machenschaften im nahen Deutschland zu lesen ist, so spielt Diskriminierung auch in diesem Buch eine durchaus ernstzunehmende und große Rolle. In dieser Geschichte beschränkt sie sich nicht auf Personen wie Hazel oder George auf Grund ihrer Herkunft, auch die gesellschaftlich niedrigere Stellung von Frauen gegenüber Männern, gerade in Schulen und Colleges und im späteren Berufsleben, wird hier zur Sprache gebracht. So war es in den 30er Jahren tatsächlich so, dass Frauen in Oxford studieren konnten, es ihnen jedoch nicht möglich war einen Abschluss zu machen.
Die gut recherchierten Schauplätze und der historische Hintergrund der 30er Jahre sind es wieder einmal neben dem Kriminalfall, was die Reihe um das Detektivbüro Wells und Wong so lesenswert und interessant macht.
Doch auch die weihnachtliche Stimmung fehlt nicht, wie es der Titel “Mord unterm Mistelzweig” bereits suggeriert. Nur, dass die Misteln in dieser Geschichte nicht als Zeichen der Liebe verwendet werden, unter deren Zweig sich ein verliebtes Pärchen küsst…
Apropos junge Liebe! Da Daisy und Hazel mittlerweile 15 Jahre alt sind und sich Hazels Zuneigung zu Alexander bereits in ihrem Briefverkehr widergespiegelt hat, ist auch dies nun ein Thema, nur leider nicht so romantisch, wie Hazel sich das sicherlich wünschen würde ;)
Zu Beginn der Geschichte sieht es noch nach Dummenjungenstreichen aus, dessen Verursacher Daisy und Hazel im Wettstreit mit Alexander und George um die beste Detektei auf die Schliche kommen wollen, doch hinter den manches Mal recht fiesen Scherzen, steckt ein ungleich größeres Geheimnis, was inmitten des weihnachtlichen Trubels in einem Mord gipfelt und die Figuren nicht nur auf Grund der winterlichen Atmosphäre frösteln lässt… Aber mit gleich zwei Detekteien am Ort des Geschehens sollte man meinen, dass dem Täter schnell das Handwerk gelegt werden kann, oder?
Robin Stevens entführt ihre Leser wieder in einen tödlichen, historisch sehr gut ausgearbeiteten und, trotz aller blutigen Ereignisse, charmanten Kriminalfall im England der 30er Jahre.
Auf Grund ihrer Einfälle und, fast in jedem Fall, neuer Schauplätze, wird die Reihe auch mit ihrem fünften Fall kein bisschen langweilig oder vorhersehbar. So entführt uns Robin Stevens im nächsten Abenteuer sogar ins ferne Hongkong, doch ich könnte schwören, dass selbst dort ein weiterer Mordfall darauf wartet von den beiden Junior-Detektivinnen gelöst zu werden und den werde ich auf keinen Fall verpassen!
Reihen-Info:
Murder most unladylike (Mord ist nichts für junge Damen)
Arsenic for tea (Teestunde mit Todesfall)
First class murder (Mord erster Klasse)
Jolly foul play (Feuerwerk mit Todesfolge)
Mistletoe and murder (Mord unterm Mistelzweig)
Cream buns and crime: A murder most unladylike collection (Mordfälle und Sahnetörtchen: Alles über Wells & Wong)
A spoonfull of murder (Tödliches Spiel in Hongkong, März 2019)
Death in the spotlight