"Angelika M." war ein besonderer Fall. Die Tat war von extremer Grausamkeit - die Aufklärung ein spektakuläres Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Kriminalpolizei und Bevölkerung. Die übel zugerichtete Leiche einer 22jährigen Frau fand man im Frühjahr, als das Eis taute, in der Nähe von Görlitz. Sie lag dort bereits Monate, seit dem November des Vorjahres 1980. Dennoch konnte das Bezirksgericht Dresden im Herbst 1981 drei Männer für die gemeinschaftliche begangenen abscheuliche Tat verurteilen.Die Autorin Eveline Schulze hat damals in der Geschäftsstelle der Kriminalpolizei in Görlitz, ihrer Heimatstadt, gearbeitet. Sie war also ganz nah dran an der Ermittlungsarbeit und rekonstruiert nun auf der Basis der polizeilichen und der Gerichtsakten diesen und zwei weitere aufsehenerregende Fälle, ihre Aufklärung und juristische Behandlung. Die Darstellung der Ermittlungen, der Arbeit der Spurensicherung, der Verhöre und Gegenüberstellungen - des Handwerkszeugs der Kriminalpolizei also, ohne das kein Fall aufgeklärt werden kann - gelingt ihr anschaulich und plastisch. Stück für Stück setzt sich so das Bild des Tatvorgangs zusammen und die Schlinge um die Täter zieht sich langsam zu, bis das Geständnis nur noch eine Frage der Zeit ist. Die Fans von True-Crime-Literatur werden auf ihre Kosten kommen.