Die vorliegende Geschichte ist von ihrer Gattung her kein reiner Kriminalroman, sondern sie durchzieht ein Stück Lebensgeschichte der Protagonisten. Der Autor bedient sich dabei durchgängig der auktorialen Erzählperspektive, um sich damit ein größtmögliches Stück Freiheit bei der Darlegung der Inhaltsstruktur zu sichern. Gleichzeitig steht für ihn der Erzählstrang und nicht so sehr die Protagonisten im Vordergrund, weshalb er diese nur in indirekter Rede beteiligt. Schon zu Beginn wird der Spannungsbogen angelegt, es geschieht ein Mord an der achtzehnjährigen lieben Annabelle Memmert, der deren gesamte Umgebung bestürzt und vor ungelöste Fragen stellt. Noch bevor man sich darüber besinnen kann, geschieht ein zweiter Mord, der wie sich später herausstellt, in einem Zusammenhang mit dem ersten Mord steht, das Mordopfer ist Mareike Berenkötter, die auf einem Gemeindeamt gearbeitet hat. In die Aufklärung der beiden Verbrechen sind die beiden Kommissare Kortner und Schneider eingebunden, die den Leser während des gesamten Romans begleiten. Sie zeigen sich von Anbeginn an als sympathische Zeitgenossen, mit allen Stärken und Schwächen wie sie dem Durchschnittsbürger zu eigen sind. Der gesamte Verbrechensumfang, zu dem auch die Ermordung der Bauernfamilie Steffens gehört, entspinnt sich zu einem Komplex, der im internationalen Waffengeschäft und der damit verbundenen Prostitution angesiedelt ist. Bei ihren Ermittlungen werden die beiden Kommissare aus der ihnen vertrauten Umgebung gerissen und müssen nach London reisen. Sie lassen ihr beschauliches und behagliches Heimatgefilde hinter sich und begeben sich in ein für sie zunächst fremdes Umfeld. Sie lösen sich allmählich von ihren Familien, die völlig dem durchschnittlichen Familientypus entsprechen mit Ehefrauen, Kindern und Häuschen, von ihrem Präsidium, in dem sich die beiden sehr wohl fühlen und von ihrem bisweilen skurrilen Chef, mit dem sie aber umzugehen wissen. Das Polizeipräsidium ist ein Arbeitsumfeld, in dem sich die beiden gern aufhalten und mit Akribie zu Werke gehen, wenn es um die Bearbeitung ihrer Fälle handelt. London bedeutet für die beiden Kommissare das Wiederauflebenlassen von Erinnerungen an diese Stadt und sie fühlen sich gut so losgelöst von den Alltagseinbindungen, denen sie sich sonst immer ausgesetzt sehen. Nachdem sie aber Kontakt zur Londoner Polizei aufgenommen haben, hat sie der Fall wieder und sie besuchen eine Firma, auf deren Adresse sie zu Haue im Zuge ihrer Ermittlungen gestoßen sind. Die Firma handelt mit schusssicheren Anzügen, von denen in Deutschland an den Mordstellen Fasern gefunden wurden. Die Firma ist aber in der Hauptsache der europäische Sitz einer international agierenden Waffenschieberbande. Alle Mitarbeiter können fliehen, als die englischen Polizisten zusammen mit ihren deutschen Kollegen die Firma auffliegen lassen wollen. Es stellt sich heraus, dass sich die Firma hinter einem sufistischen Orden versteckt, der in einer Nachbarmoschee beheimatet ist, zu der es einen Verbindungstunnel gibt. Damit ist die Spur in die Türkei gelegt, wo in der Stadt Konya der Sufismus auch heute noch seinen Hauptsitz hat. Die beide deutschen Polizisten fahren zuerst noch einmal nach Hause, um sich einige Tage später mit ihren englischen Kollegen in Istanbul zu treffen und gemeinsam nach Konya zu reisen.
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