»Seltsame Leute, diese Touristen. Fahren in Urlaub und bringen sich um. Geht doch zu Hause viel besser.«
Ein Selbstmord auf einem Kreuzfahrtschiff ist wirklich ungewöhnlich, muss aber natürlich trotzdem ordentlich untersucht werden. Da aufgrund der Wetterverhältnisse (minus 20° und Schneesturm)
die Kriminalpolizei nicht zum nächsten Hafen kommen kann, den die MS Midnatsol der norwegischen…mehr»Seltsame Leute, diese Touristen. Fahren in Urlaub und bringen sich um. Geht doch zu Hause viel besser.«
Ein Selbstmord auf einem Kreuzfahrtschiff ist wirklich ungewöhnlich, muss aber natürlich trotzdem ordentlich untersucht werden. Da aufgrund der Wetterverhältnisse (minus 20° und Schneesturm) die Kriminalpolizei nicht zum nächsten Hafen kommen kann, den die MS Midnatsol der norwegischen Hurtigruten anläuft, geht ein Polizist der Kleinstadt Skjervøy an Bord. Arne Jakobson hofft schon lange auf eine Beförderung samt Versetzung und geht hochmotiviert an die Arbeit. Schnell kommen ihm Zweifel an der Selbstmordtheorie und er beginnt im Rahmen seiner Möglichkeiten zu ermitteln.
Als ein zweiter Passagier, dem Tode nah, aufgefunden wird, ist endgültig klar, dass etwas an Bord ganz und gar nicht stimmt. Während die Verstärkung weiter auf sich warten lässt, versucht Arne an Bord einen Mörder zu finden. Und ahnt nicht einmal, in welcher Gefahr alle tatsächlich schweben…
Es gibt eine Menge Leser, die lieben es, wenn Geheimdienste agieren, wenn Agenten um nicht weniger als die Sicherheit der Welt kämpfen, also das ganz große Rad gedreht wird. Bei mir steigt die Spannung mehr, wenn die Verbrechen einfacher gestrickt sind, dann kann ich mir vorstellen, dass mir so etwas in meinem Leben begegnen könnte, vielleicht in der Nachbarschaft oder wie hier auf einer Urlaubsreise. Ich glaube schon, dass es im realen Leben solche Geheimdienstaktivitäten gibt, aber ich glaube nicht, dass ein einfacher „Dorfpolizist“ die Spezialagenten so alt aussehen lassen kann. Zumal er noch ständig unter Seekrankheit leidet. So etwas ist zwar sehr unterhaltsam zu lesen, wirkt aber auf mich schlicht unrealistisch.
Die Beschreibungen der Umgebung, der Wetterverhältnisse und der Abläufe an Bord empfand ich als wirklich gut und intensiv geschildert, das habe ich mit Interesse gelesen. Immer wieder gab es auch humorvolle Passagen, überhaupt empfand ich den Stil des Autors als sehr angenehm und kurzweilig zu lesen. In der Summe lande ich bei 3,5 Sternen.
Fazit: Tolle Atmosphäre, unterhaltsam und flott zu lesen. Für mein Empfinden aber zu unrealistisch, um richtig spannend zu sein.
»Hast du schon mal richtig geschossen?« »Auf dem Jahrmarkt, schon öfter. Ich war nicht mal schlecht.«