Im sonst so beschaulichen Röthenbach ist die kleine, heile Welt aus den Fugen geraten. Urplötzlich ist ein Fieber gewaltigen Ausmaßes ausgebrochen und hat die gesamte Bevölkerung des Dorfes erfasst. Nein, Corona gilt inzwischen als besiegt und hat nichts mit den derzeit vorherrschenden fiebrigen Zuständen zu tun. Grund für die aktuelle Ausnahmesituation ist vielmehr die Ankündigung des Vorstands des Röthenbacher Burschenvereins, eine Theatergruppe gründen zu wollen. Sie ist daher allein verantwortlich für das bisher völlig unbekannte Theaterfieber, das in bisher nie gesehenem Ausmaß die Bürger und vor allem die Bürgerinnen der kleinen Gemeinde erfasst und einigen davon die Sinne vernebelt hat. So mancher hat den Ruf der Bretter, die die Welt bedeuten, gehört und hält sich zu Höherem berufen. Man hofft auf eine tragende Rolle in den Aufführungen, auf einen Platz im Rampenlicht und die unverhohlene Bewunderung der Zuschauer, viel-leicht sogar auf einen festen Platz in der imaginären Ruhmeshalle des Ortes. Nicht so Peter Kleinlein. Ihm ist immer noch sein erzwungenes Mitwirken in dem Theaterstück in unguter Erinnerung, welches der Schwager des damaligen Bürgermeisters anlässlich des 900-jährigen Bestehens Röthenbachs verfasste und bei dem Peter sich überreden hatte lassen, eine tragende Rolle zu spielen. Er selbst sprach im Nachgang stets nur von einem "schrecklichen Machwerk", was deutlich zeigte, wie wenig er von der vermeintlichen dichterischen Leistung hielt. Es reichte ihm haushoch, diese Erfahrung einmal gemacht zu haben. Doch als der Hauptdarsteller der neu gegründeten Theatergruppe urplötzlich während der Probenzeit ermordet in seinem Schlafzimmer liegt, wird er unweigerlich in den all-gemeinen Trubel hineingezogen und kann sich der Mitwirkung in mehrfacher Hinsicht nicht mehr verweigern.
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