Hinten sticht die Biene
Ilona Wassermann hat Geld wie Heu, jede Menge Ideen für ihre Produkte aus der Seifenmanufaktur und ist fleißig wie ein Bienchen. Doch mit selbigen steht sie auf Kriegsfuß, denn nur ein einziger Stich genügt, um ihr das Leben schwer zu machen. Umso erstaunlicher ist es,
dass sie tot auf der Terrasse liegt - niedergestreckt durch eine Biene. Ihr Ehemann scheint an seiner…mehrHinten sticht die Biene
Ilona Wassermann hat Geld wie Heu, jede Menge Ideen für ihre Produkte aus der Seifenmanufaktur und ist fleißig wie ein Bienchen. Doch mit selbigen steht sie auf Kriegsfuß, denn nur ein einziger Stich genügt, um ihr das Leben schwer zu machen. Umso erstaunlicher ist es, dass sie tot auf der Terrasse liegt - niedergestreckt durch eine Biene. Ihr Ehemann scheint an seiner Trauer zu zerbrechen, aber Sissi Sommer und Klaus Vollmer wissen, dass hinter der schönen Fassade oft ein tiefer Abgrund lauert. Ihre Ermittlungen führen in ein wahres Wespennest und scheuchen das ein oder andere flatterhafte Geschöpf auf....
Ich habe selten während des Lesens eines Krimis Tränen gelacht, aber bei "Mordsgift" kann ich diese einfach nicht zurückhalten. Barbara Edelmann schickt mit Erna und Anita ein wirklich ungleiches Paar auf die Matte, das allen Dorfklischees gerecht wird. Erna ist eine oide Bissgurn, die an nichts und niemand ein gutes Haar lässt. Sie ist wie ein Tauchsieder, hängt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen und verbreitet so Klatsch und Tratsch vom Allerfeinsten. Anita, zwar üppig bestückt mit Rundungen, aber weniger mit Grips, hat zwar das Herz auf dem rechten Fleck, aber irgendwie klebt ihr das Pech an den Füßen. Dass ihre wirklich gut gemeinten Bemühungen allesamt missverstanden werden und sie aufs Äußerliche reduziert wird...könnte man glatt als Absicht auslegen, aber sie kann es einfach nicht anders :)
Das amüsante Kräftemessen zwischen den Hütern des Gesetzes - vertreten durch Sissi und Klaus - und den Bewohner:innen des Ortes ist gespickt mit dem ein oder anderen Seitenhieb, flotten Dialogen und perfektem Timing für freche Pointen. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, sodass zwischen skurrilen Charakteren und lokalen Einsprengseln freudig gemordet, verdächtigt und gemutmaßt wird. Vom Alltagswahnsinn im Betrieb über Liebesgeflüster bis hin zu abgrundtiefen Einblicken in die Vita der Figuren weiß die Autorin einen amüsanten ud sehr kurzweiligen Allgäu-Krimi zu stricken, der sich flott von der Hand liest.
Genau richtig für heiße Tage auf der Terrasse und einem kühlen Allgäuer Büble Bier :)