Die Schallaburg, in der Nähe von Melk gelegen, ist eine im 11. Jahrhundert errichtete Burg, die sich nach mehreren Um- und Zubauten sich nun als Renaissanceschloss mit einem entsprechenden Garten präsentiert, ist diesmal Schauplatz eines Mordes.
Simone Schnell, überall im Land als Skikaiserin
bekannt, hat nach dem Ende ihrer Sportkarriere, gemeinsam mit zwei Freundinnen das Modelabel „Schnell…mehrDie Schallaburg, in der Nähe von Melk gelegen, ist eine im 11. Jahrhundert errichtete Burg, die sich nach mehreren Um- und Zubauten sich nun als Renaissanceschloss mit einem entsprechenden Garten präsentiert, ist diesmal Schauplatz eines Mordes.
Simone Schnell, überall im Land als Skikaiserin bekannt, hat nach dem Ende ihrer Sportkarriere, gemeinsam mit zwei Freundinnen das Modelabel „Schnell & Chic“ gegründet. Die Aufgaben sind klar verteilt: Simone ist das Aushängeschild, Martina Herzog ist die Kreative ist, die die modernen Trachten entwirft und Alexandra Lanz ist die Geschäftsführerin.
Nun nach dem Ende der umjubelten Modeschau liegt Simone tot im Burggarten: Erdrosselt mit dem Band einer Dirndlschürze.
Recht bald ist klar, die Schürze stammt nicht aus der eigenen Kollektion, sondern muss von einem der beiden andern Modehäuser stammen. Nur von welchem? Und was ist dran an dem Gerücht um Simones Rückkehr in den Skizirkus?
Major Leopold Brandner und seine Kollegin Inspektorin Annika Lindner sehen sich nicht nur einer Menge Arbeit gegenüber, sondern spüren auch den Druck von Direktor Böck, ihres gemeinsamen Chefs, der nur das Sprachrohr der Landeshauptfrau und des Innenministers ist.
Je mehr sie das Umfeld von Simone Schnell betrachten, desto klarer wird, dass das Opfer zahlreiche Neider hatte. Die sind nicht nur unter der modischen Konkurrenz, sondern auch innerhalb der eigenen Familie sowie unter den ehemaligen Sportkolleginnen zu finden.
Als dann noch Alexandra Lanz ermordet wird, überlegt Böck andere Ermittler einzusetzen. Nur mit Mühe kann Brandner seinen Chef davon abhalten, denn er und Lindner sind der festen Überzeugung, die beiden Morden hängen zusammen.
Meine Meinung:
Gleich auf den ersten Seiten, im Kapitel 3, habe ich einen blöden Fehler entdeckt: Hier ist von einer „goldgelben Fahne Niederösterreichs, die im Wind weht“ die Rede, doch die niederösterreichischen Landesfarben sind blau-gelb und daher sind es die Hahnen auch.
Der Krimi ist komplex und geschickt geschrieben. Verdächtige und mögliche Mordmotive gibt es viele. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, so dass die Auflösung innerhalb von acht Tagen erfolgen kann.
Allerdings halte ich es für ungewöhnlich, dass das Lindner alleine zur Familie Schnell fahren darf. Da wundert es nicht, dass sie in diese unangenehme Situation mit Andreas Schnell und der Familie gerät. Dass die Mutter die Annikas Tätowierung und Frisur anspricht, ist ziemlich entbehrlich. Nebenbei gesagt, auffällige Tätowierungen sind bei der Polizei nach wie vor nicht erlaubt. Das sollte die Lindner eigentlich wissen. Auch die sexistische Anmache von Andreas Schnell sowie sein Duzen von Annika wäre in Brandners Beisein nicht passiert.
Lindners Verhalten bei der Befragung von Ricarda Sonnleitner ist wenig professionell. Da hat Bandner schon recht, sie zu tadeln, auch wenn er nicht so genau weiß wie nahe sich die beiden gekommen sind.
Direktor Böck ist unsympathischer Charakter, weil er nur an seine Karriere denkt. Statt für mehr Ressourcen zu sorgen, will er die Ermittlungen nach dem zweiten Mord an andere abgeben, dabei sieht doch ein Blinder, dass die beiden Morde zusammenhängen. Aber, vielleicht ist der Böck ja auch auf Grund seines guten Verhältnisses zu einem Sektionschef oder dem Minister zu seinem Posten gekommen und nicht wegen seiner Qualifikation Mitarbeiter führen zu können, die augenscheinlich nicht so herausragend ist.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig, manchmal flapsig und durch die kursiven Sätze erfährt man, was sich so mancher denkt. Die Idee gefällt mir, wird aber dann zuletzt ein wenig inflationär eingesetzt.
Lindners Tätowierung, ihre Frisur und generell ihr Outfit spielen mir eine etwas zu große Rolle. Das müsste in meinen Augen nicht sein. Ebenso wird ihre Beziehung zu einer Frau ein wenig zu oft erwähnt. Wir Leser können uns das merken, dass Annika und Nina gleichgeschlechtlich Liebende sind.
Fazit:
Die Summe von vielen unstimmigen Kleinigkeiten veranlassen mich, einen Stern abzuziehen, daher nur 4 Sterne.