Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Mittelalterliche Literatur, Note: 2,1, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur des Mittelalters bietet ein faszinierendes Panoptikum an fabulösen, monströsen und dämonischen Wesen. Besonders der Drache ist in diesem Zusammenhang ein beliebtes literarisches Motiv, um einem Ritter die Möglichkeit zu bieten, seine heldenhafte Tapferkeit unter Beweis zu stellen und durch die Drachentötung seinen Anspruch auf königliche Macht und Herrschaft zu legitimieren. Überhöht wird dieses Motiv, indem der Drache als Inkarnation des Teufels stilisiert wird und all seine dämonischen Kräfte dazu nutzt, dem gottestreuen Helden zu schaden. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit werden zwei Beispiele dieser Omnipräsenz des Drachen untersucht, zum einen der "Tristan" Gottfrieds von Strassburg, zum anderen der "Wigalois" Wirnts von Grafenberg. Nach einer ausführlichen Betrachtung der Herkunft und der Bedeutungsgeschichte des Fabelwesens ausgehend von der Antike bis hin zur Entstehungszeit beider Werke Anfang des 13. Jahrhunderts steht der literarische Drachenkampf selbst jeweils im Fokus der Betrachtungen. Es wird analysiert, welche Funktion er innerhalb der Versromane einnimmt und wie er die Geschichte weiter beeinflusst. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang neben dem Aussehen des Drachen vor allem die christliche Dimension der Kämpfe und ihre Auswirkungen auf das Bewusstsein des Ritters. In einem abschließenden Vergleich beider Werke wird der Frage nachgegangen, ob Drachenkämpfen in der Literatur eine übergeordnete Funktion zukommt.
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