Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Als besonders herausragendes Beispiel für die Wechselwirkung von Literatur und Mozarts Person und Schaffen gilt die 1855 erschienene Novelle Eduard Mörikes "Mozart auf der Reise nach Prag". Inmitten der Vielzahl von Qualitäten dieser Werks gibt es einen Aspekt, der besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: die vielgestaltige Einbindung von Musik. Mörike ist es gelungen, seinen Text so zu konstruieren, dass während der Lektüre ein musikalischer, sozusagen akusti(zisti)scher Eindruck entstehen kann. Den Techniken und Methoden nachzugehen, die zu dieser ‚Musikalisierung’ von "Mozart auf der Reise nach Prag" – auf thematischer wie auf ‚pseudoakustischer’ Ebene – eingesetzt werden, sie aufzuspüren, darzustellen und ihre Funktion innerhalb der Novelle zu diskutieren, ist Gegenstand von ‚Mozart intermedial’. Zu diesem Zweck wird auf Erkenntnisse zurückgegriffen, die dem komparatistischen Forschungsfeld ‚Literatur und Musik’ (alias ‚word and music studies’, ‚melopoetics’, ‚musico-literary research’ bzw. ‚musik-literarische Studien’) entstammen. Zum Auffinden, zum Benennen und zur Analyse musik-literarischer Erscheinungen in Mörikes Novelle wird Irina Rajewskys Intermedialitätstheorie, genauer, die darin enthaltene Systematik ‚intermedialer Bezüge’ eingesetzt. Rajewskys strukturalistischer Ansatz ist einer der neuesten auf dem Gebiet literaturzentrierter Intermedialitätsforschung und zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass Erkenntnisse der ‚interart(s) studies’ mit medienwissenschaftlichen Methoden kombiniert werden.