Mrs. Commingdale, die selbst jahrelang von ihrem Gatten betrogen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, treulose Ehepartner anzuprangern. Heimlich fotografiert sie die Sünder, die sich hinter ihrem Grundstück in einem lauschigen Wäldchen treffen, bei ihren Schäferstündchen und hängt die Fotos
anschließend an Lichtmasten, damit jeder sie sehen kann. Doch im Winter treibt es die Paare nicht in die…mehrMrs. Commingdale, die selbst jahrelang von ihrem Gatten betrogen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, treulose Ehepartner anzuprangern. Heimlich fotografiert sie die Sünder, die sich hinter ihrem Grundstück in einem lauschigen Wäldchen treffen, bei ihren Schäferstündchen und hängt die Fotos anschließend an Lichtmasten, damit jeder sie sehen kann. Doch im Winter treibt es die Paare nicht in die freie Natur und auch der Nachbarsjunge, der Margaret Commingdale immer mit den Fotos am PC behilflich war, steht nicht mehr zu Verfügung. Da trifft es sich gut, das eine ehemalige Nachbarin, die nun in einem Seniorenheim untergebracht ist, ihr erzählt, wie gemein und oft auch brutal sie von einer Altenpflegerin behandelt wird, ein Zustand den Mrs. Commingdale nicht hinnehmen kann.
Auch der 2. Teil der Reihe ist mit nur 22 Seiten eine nette kleine Kurzgeschichte, die durchaus unterhaltsam ist. Die Problematik im Seniorenheim ist ja durchaus aus dem Leben gegriffen und damit mehr als realistisch.
Eine alte Dame als Mörderin ist zwar nicht ganz neu, aber doch eher selten und wirklich sympathisch ist diese Figur auch nicht. Nachdem im ersten Teil erklärt wurde, wie sie zu ihrem bizarren Hobby kam, ist sie nun nach der Beseitigung des untreuen Gatten auf den Geschmack gekommen. Mit ihrem Äußeren und der gespielten Gebrechlichkeit, wirkt sie zwar harmlos und hilflos, doch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Mit ihrem doch recht verqueren Gerechtigkeitssinn, der relativ schnell mit Mord als Bestrafung daher kommt, wird sie vermutlich bei einigen Lesern Anstoß erregen. Hier sollte man also schon ein Faible für rabenschwarzen britischen Humor haben, um der Sache etwas abzugewinnen, denn auch wenn Schwester „Rabiatas“ Verhalten keineswegs gut zu heißen ist, so ist Mrs. Commingdales Art der Bestrafung schon recht drastisch. Nach der Lektüre, wird man wohl harmlos erscheinende ältere Damen mit anderen Augen sehen!
FaziT: schwarzhumorig und unterhaltsam geschrieben, bekommt man mit dieser Kurzgeschichte eine leichte, nicht sehr anspruchsvolle Lektüre mit durchaus realen Bezügen, genau richtig für Zwischendurch.