Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: sehr gut, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Russisch ist nie mein Steckenpferd gewesen. Mit Schrecken denke ich an meinen Russischunterricht in der dritten Klasse zurück, in dem unsere Lehrerin uns einzelne Wörter oder ganze Sätze vorsprach und wir diese mechanisch so oft wiederholten, bis kein Aussprachefehler mehr zu hören war. Gelangweilt bewegte ich dabei meist nur die Lippen, ohne einen Ton herauszubringen, manchmal auch ohne den Sinn der Wörter zu verstehen. Heute kann ich weder ein Wort Russisch verstehen noch sprechen. Wie sieht nun eigentlich heute mündliche Kommunikation im Fremdsprachenunterricht aus? Diese Frage soll im Folgenden anhand zweier selbst praktizierter Fallstudien im italienischen und deutschen DaF-Unterricht erörtert werden. Zunächst soll der Begriff der mündlichen Kommunikation, ihre Funktionen und Hemmfaktoren erläutert werden. Im zweiten Teil der deskriptiven Diagnostik werden anfangs die Besonderheiten der untersuchten Sprechsituationen dargestellt: Unterrichtsart, -umfang und -zeitpunkt sowie das Sprech- und Verstehensvermögen, Alter, Anzahl und Zusammensetzung der Lerner und Lehrenden. Dann sollen folgende Aspekte der mündlichen Kommunikation im beobachteten Unterricht analysiert werden: der Anteil der mündlichen Kommunikation am gesamten Unterricht, der Sprechanteil der Lehrenden und der Lerner, Sprechform und -thema, die Sozialform sowie die verwendete Unterrichtssprache. Anschließend sollen die Ergebnisse miteinander verglichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede festgestellt und begründet werden. Im zweiten Teil der normativen Kritik sollen auf Grundlage der Funktionen und Einflussfaktoren mündlicher Kommunikation und anhand der Ergebnisse der Fallstudien Leitsätze und Übungsformen für den modernen DaF-Unterricht aufgestellt werden.