Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Antike Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der medialen Wirkung dreier Münzen aus der Zeit des römischen Kaisers Nero. Anhand dieser ausgewählten Beispiele soll untersucht werden, inwiefern Münzen Medium nach der, von Werner Faulstich verwendeten Definition als „komplexe, institutionalisierte Systeme um organisierte Kommunikationskanäle mit spezifischem Leistungsvermögen.“ , sind. Ferner soll gezeigt werden, wie Münzen damals interpretiert werden konnten, an welche Schichten oder Kreise der Bevölkerung sie sich richteten und ob es einen Zusammenhang zwischen dem Nominal einer Münze und ihrer Botschaft gibt. Hierzu soll zunächst in groben Zügen der historische Kontext der Münzen näher erläutert werden, in dem vorab die Ereignisse im Leben des römischen Kaisers Nero vorgestellt werden, auf die sich die vorgestellten Münzen beziehen. Danach wird das römische Wirtschafts- und Geldsystem erörtert, um darzulegen, welche Rolle Münzen in der Wirtschaft der Zeit spielten, wie sie verteilt waren und wer potentiell Zugriff auf die entsprechenden Nominalen hatte. Ergänzt wird dies noch durch einen kurzen Abriss über die Wirkung von Münzen als Medium ihrer Zeit. Im Anschluss an die Einordnung in den Kontext wird die erste Münze, ein Aureus aus der Anfangszeit der Regierung Neros, vorgestellt. Sie soll als Beispiel dienen, wie Münzen von hohem Wert auch spezielle Botschaften für die römische Elite übermitteln sollten und den Zusammenhang zwischen Material der Münze, ihrer Verbreitung und ihrer Botschaft, verdeutlichen. Die zweite Münze, ein Sesterz mit dem Motiv des Hafens von Ostia, soll zeigen, wie Münzen für Propagandazwecke, als Botschaft für eine breite Öffentlichkeit genutzt werden können, sowie die Bildung von kollektiver Erinnerung durch Münzbilder erklären. Die letzte Münze, ein As mit der Darstellung des Apollon, soll als Beispiel für Grenzen der möglichen Interpretation dienen und verdeutlichen, dass Münzen, wie jede Quelle, immer auch im Kontext ihrer Zeit gesehen werden müssen und jede Interpretation die Gefahr birgt, spätere Erkenntnisse und Meinungen, sowie die Meinungen einer kleinen Gruppe der Zeit im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung, zu sehr in den Fokus zu nehmen.