Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Museumswissenschaft, Museologie, Note: gut, Universität Bern (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Seminar Bilderflut - Ein Phantasma der Bildwissenschaft?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Menschen gehen heutzutage mit Bildern ganz anders um, als noch vor 100 Jahren. Schlagwörter wie Reizüberflutung oder Reizübersättigung deuten auf eine eigentliche Überforderung des urbanen Menschen angesichts des inszenierten Spektakels hin. In Anbetracht der Tatsache, dass oftmals selbst grausamste Darstellungen – etwa in der Kriegsberichterstattung – bei vielen Rezipienten kaum mehr Emotionen auslösen, ist sogar davon die Rede, dass die Menschen ihre eigentliche Sehfähigkeit verloren haben. Es stellt sich also die Frage, wie die Museen mit dieser Herausforderung umgehen. In dieser Arbeit wird die These vertreten, dass die modernen Strategien der Bildpräsentation, deren sich Museen bedienen, als eine Reaktion auf das Phänomen der Bilderflut verstanden werden können. Die aufzuzeigende Tendenz von traditionellen Strategien der Bildvermittlung hin zu einer mehr auf eine direkte Bilderfahrung abzielende Strategie der Werkpräsentation wird dabei als ein Indiz für diese These angesehen. Die Arbeit beginnt deshalb mit einem Blick in die Vergangenheit: Im ersten Kapitel wird die historische Entwicklung der musealen Bildpräsentation skizziert. Bevor im dritten Kapitel dann das Werkerlebnis als aktuellste Form musealer Inszenierung näher vorgestellt wird, soll zuvor die Ausführungen eines Künstlers vorgestellt werden, der sich intensiv mit der Frage der Kunstwahrnehmung und ihrer räumlichen Umgebung auseinander gesetzt hat. Dieser Abschnitt über Rémy Zaugg und sein erträumtes Museum bildet die Überleitung zum Werkerlebnis. Anschliessend wird der Aspekt der Selbstdefinition der Museen ins Spiel gebracht. Hier wird es um ihre Verordnung auf der Achse zwischen den beiden Polen Bildung und Unterhaltung gehen. Im letzten Kapitel werden die verschiedenen Fäden dann wieder zusammengebracht. Anhand eines konkreten Beispiels wird aufgezeigt, wie eine umfassende Strategie im Umgang mit den Herausforderungen des Phänomens der Bilderflut aussehen kann.