Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: “Onetti leyó El perseguidor, se fue al cuarto de baño de su casa y rompió el espejo de un puñetazo.” So beschreibt Cortázar die Reaktion seines Freundes, des uruguayischen Schriftstellers Juan Pablo Onetti nach der Lektüre des Manuskripts seiner Erzählung, in der der argentinische Schriftsteller, einer der bedeutendsten Autoren de lateinamerikanischen Literatur, kaum verfremdet die Lebensgeschichte des großen Jazzmusikers Charlie Parker nacherzählt. Was macht die Faszination dieser 1959 erstmals veröffentlichten Novelle aus dem Kurzgeschichtenband Las armas secretas aus, die nun auch in Deutschland spätestens mit der Aufnahme in die Süddeutsche Zeitung Bibliothek ein großes Publikum gefunden hat? Neben der in Kritikerkreisen oft betonten “existentialischen“ Wende Cortázars, die seine Beschäftigung mit dem Tod und die metaphysisch orientierte Suche einleitet, ist es vor allem die Musik, der Jazz, der die Erzählung prägt und so besonders macht. Diesem Aspekt, der “Musik im Text“, ist diese Arbeit gewidmet, die untersuchen wird, ob und wie es Cortázar gelingt, den von Parker interpretierten Jazz literarisch umzusetzen. Aufgrund der offensichtlichen thematischen Bezüge zur Biographie Parkers und dem von ihm geprägten Jazzstil, dem Bebop, wird die Arbeit mit einigen seiner Lebensdaten und Ausführungen zu seiner Musik eingeleitet. Als Hinführung auf den Schwerpunkt der Arbeit, das Kapitel „Musik und Text“, wird sodann Cortázars besonderer Bezug zum Jazz und zu Charlie Parker dargelegt und die Novelle inhaltlich zusammengefasst. Abschließend erfolgt eine kurze Schlussbemerkung zu der Frage, ob El perseguidor tatsächlich “geschriebener Jazz“ ist.